Rheinbrücke Hard-Fußach eröffnet: Meilenstein für Hochwasserschutz und Mobilität

Im Herbst 2020 war der Spatenstich für die neue Rheinbrücke Hard-Fußach. Nachdem sie Ende 2022 bereits für den Verkehr freigegeben wurde, wurde sie am Freitag feierlich eröffnet.
Zahlreiche Gäste aus Wirtschaft und Politik, darunter etwa Landeshauptmann Markus Wallner sowie die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden waren vor Ort, als der Festakt auf der Fußacher Seite gegen 10 Uhr über die Bühne ging. Es gab Festreden, Bischof Benno segnete die neue Brücke.

Zeitplan und Kosten eingehalten
Bis zur Eröffnung am 26. April dauerten die Arbeiten insgesamt dreieinhalb Jahre an. Bei der neuen Brücke lief alles nach Plan, erklärt Projektleiter Armin Wachter. "Sowohl der Zeitplan als auch die Kosten von insgesamt 70 Mio. Euro konnten exakt eingehalten werden." Außerdem wurde der Erfolg erzielt, dass der Verkehr auch während den laufenden Arbeiten lückenlos für den Verkehr benutzbar war.
Video: Interview mit Armin Wachter
Bauleiter Armin Wachter über die neue Brücke
Das Projekt wurde sehr gut vorbereitet. "Es wurde mit den Anrainern intensiv kommuniziert, dass hier eine Baustelle kommt und es Verkehrsbehinderungen und Lärm geben wird", erklärt Bauleiter Armin Wachter gegenüber VOL.AT. Beschwerden von Anrainern gab es zudem keine. 2008 wurden die ersten Planungen der Brücke entworfen: "Es wurden Variantenuntersuchungen gemacht, Neubauvarianten und Instandsetzungsvarianten wurden gegenüber gestellt und die Internationale Rheinregulierung hat dann eine Neubauvariante bevorzugt. Mit den eigentlichen Planungen haben wir 2010 begonnen", schildert Wachter.


"Alte Brücke war nicht mehr hochwassersicher"
Für ein Projekt dieser Größenordnung benötigt man mittlerweile zehn bis 15 Jahre Vorbereitungszeit, wie er erklärt. Der Hochwasserschutz ist dabei ein sehr wichtiges Thema. "Diese Brücke spielt eine sehr bedeutende Rolle beim Hochwasserschutz. Die alte Brücke war nicht mehr hochwassersicher, da die Gefahr bestand, dass sich Schwemmholz an der Brücke verhängt und es dadurch zu Überschwemmungen kommen könnte", verdeutlicht der Bauleiter. Die Brücke wurde 2,50 Meter angehoben, sodass der Gewässerschutz gewährleistet ist.


Viele Vorteile durch die neue Brücke
Es gab viele große Herausforderungen: "Eine der vielen großen Herausforderungen war sicher der Baugrund. Der Baugrund ist sehr schlecht, er hat eine ganz geringe Tragfähigkeit. Wir haben uns schlussendlich für die Kleinrammpfähle entschieden", meint Wachter gegenüber VOL.AT. Er betont auch die enorme Wichtigkeit des Bauwerks: "Ich glaube, diese neue Brücke wird einen großen Beitrag leisten für die Wirtschaft", so der Bauleiter. "Der Verkehrsfluss wird verbessert, außerdem wurde eine Busspur zusätzlich dazugetan und auch zwei Radstreifen, damit der Verkehrsfluss besser durchgeführt werden kann", fasst er zusammen.

"Aktiv in den Hochwasserschutz investieren"
Der Hochwasserschutz spielte ebenfalls eine große Rolle. Die frühere Rheinbrücke aus dem Jahr 1972 war weder für die aktuellen verkehrstechnischen Anforderungen noch für die heutigen Vorgaben der Hochwassersicherheit ausgelegt. Die neue Brücke hingegen ist für die Wassermengen eines 300-jährigen Hochwasserereignisses gewappnet, erklärt Landeshauptmann Wallner: "Es ist unsere Aufgabe, aktiv in den Hochwasserschutz zu investieren, um mögliche Katastrophen zu verhindern. Zahlreiche Hochwassersituationen am Rhein in den vergangenen Jahren beweisen uns, dass wir dies den nachfolgenden Generationen schuldig sind."
Moderne Verkehrswege
An Spitzentagen wird die Rheinbrücke von 15.000 Autos, LKW und Bussen sowie von 4.300 Radfahrern und Fußgängern gequert. Diesem steigenden Verkehrsaufkommen wird die neue Brücke mit einer Gesamtbreite von 24,37 Metern gerecht, betont Wirtschaftslandesrat Marco Tittler: "Im Gegensatz zur alten Rheinbrücke gibt es jetzt neben den beiden Fahrspuren ausreichend Platz für breite Rad- und Gehwege und auch der öffentliche Nahverkehr erhält eine eigene Busspur." "Die neue Rheinbrücke bringt somit Lebensqualität für die gesamte Region Rheindelta und sie stärkt den Wirtschaftsstandort auf beiden Seiten des Rheins durch eine leistungsfähige Infrastruktur."
(VOL.AT)