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Rezession könnte deutlicher ausfallen als erwartet -

Die gegenwärtige Rezession könnte stärker ausfallen und länger anhalten als bisher erwartet. Darauf deuten Prognosen aus den USA und Großbritannien hin. Japan reihte sich am Montag mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung auch im dritten Quartal in die Reihe der Länder ein, in denen nach gängiger Definition eine Rezession vorliegt.

Das Bruttoinlandsprodukt in den USA schrumpfte im dritten Quartal um 0,3 Prozent – das schlechteste Ergebnis seit 2001. Für das noch laufende Vierteljahr sagen die Experten der Nationalen Vereinigung für Betriebswirtschaft (NABE) einen Rückgang um 2,6 Prozent vorher. Im ersten Quartal 2009 dürfte die Wirtschaft dann um weitere 1,3 Prozent schrumpfen. Diese Prognosen widersprechen früheren Erwartungen, in denen noch von einem geringfügigen Wachstum ausgegangen wurde.

In Großbritannien erwartet der Industrieverband CBI für 2009 einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 1,7 Prozent. Noch vor zwei Monaten hatte der CBI ein Wirtschaftswachstum von 0,3 Prozent prognostiziert. Das war vor dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers. Der Bericht sagt zudem einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen um 1 Million auf 2,9 Millionen voraus.

Eine weitere Studie belegt einen Verfall der Immobilienpreise im Vereinigten Königreich. Nach einem Bericht des Internetportals Rightmove sind die Angebotspreise im letzten Monat um 2,9 Prozent gesunken, es sei der stärkste November-Einbruch aller Zeiten. Sie lägen aber damit noch immer über realistischen Marktpreisen.

Premierminister Gordon Brown deutete unterdessen für kommende Woche einen Beschluss über deutliche Steuersenkungen an. Analysten sprechen von 15 Milliarden Pfund (fast 18 Milliarden Euro).

In Japan schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach Regierungsangaben im dritten Quartal um 0,4 Prozent. Das war der zweite Quartalsrückgang in Folge, womit die gängige Definition von Rezession erfüllt ist. Im zweiten Vierteljahr war die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt sogar um 3,0 Prozent geschrumpft.

Dagegen stieg in den USA die Industrieproduktion im Oktober unerwartet stark um 1,3 Prozent, wie die US-Notenbank Fed mitteilte. Dies spiegle nach den Hurrikans und dem Streik beim Flugzeugbauer Boeing im Vormonat eine Rückkehr zu normaleren Verhältnissen wider, hieß es. Im September war die Industrieproduktion um 3,7 Prozent eingebrochen, der stärkste Niedergang in einem Monat seit Februar 1946, als ein Absturz von 5 Prozent verzeichnet wurde.

Analysten hatten einen Anstieg im Oktober von nur 0,2 Prozent erwartet. Rechnet man die Einflüsse der Wirbelstürme und des Boeing-Streiks ab, wäre die amerikanische Industrieproduktion im September und im Oktober jeweils um etwa 0,6 Prozent gefallen.

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