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Rewe-Chef: Corona sorgt für Umbruch im Handel

Billa, Merkur, Penny und Co. erleben eine Änderung im Kaufverhalten durch die Coronakrise.
Billa, Merkur, Penny und Co. erleben eine Änderung im Kaufverhalten durch die Coronakrise. ©VIENNA.at
Digitalisierung und Regionalität im Handel erhielten während der Coronakrise Schub. Rewe-Österreich-Chef Marcel Haraszti erwartet sich einen massiven Umbruch im Kundenverhalten.

Die Coronakrise habe im Handel zu einem massiven Umbruch geführt, sagte Rewe-Österreich-Chef Marcel Haraszti. Kunden- und Kaufverhalten hätten sich verändert, Digitalisierung und Regionalität einen drastischen Schub bekommen. Die Bestellungen im Billa-Onlineshop hätten sich verachtfacht, die Zahl der Click- und Collect-Stationen (online bestellen, vor Ort abholen) soll bis Jahresende auf 400 steigen.

Derzeit gibt es 130 solcher Abholstationen. "Wir sehen jetzt, dass sich solche Investitionen auszahlen", sagte Haraszti. Die Nachfrage sei massiv gestiegen. Für Umbauten, Neubauten und den Ausbau des Onlinegeschäfts stehen Rewe in Österreich heuer 315 Mio. Euro zur Verfügung.

Rewe hält an Ausbauplänen fest

Wie es im Handel weitergeht, hänge sehr stark von den wirtschaftlichen Entwicklungen ab. "Wir sind die, die das unmittelbar spüren. Umso höher die Arbeitslosigkeit, desto niedriger die Kaufkraft und desto preissensibler sind die Kunden", sagte der Rewe-Manager. Bereits im Februar seien bei Billa und Merkur Dauertiefpreise eingeführt worden.

An seinen Ausbauplänen hält der Konzern fest: Heuer sind in Summe 31 neue Filialen bei Billa, zwei bei Merkur, drei bei Penny und 17 bei Bipa geplant. Die rund 1.000 Personen, die in der Krise neu aufgenommen wurden, will das Unternehmen deshalb auch halten. Zudem sucht Rewe noch weiteres Personal. "Auch wenn wir schon 2.000 junge Mitarbeiter an Bord haben, hätten wir gern noch mehr Lehrlinge - am besten doppelt so viele", so Haraszti.

Per Jahresende 2019 beschäftigte Rewe in Österreich 44.735 Personen, um 626 mehr als im Jahr davor. Trotz Krise am Arbeitsmarkt geht Haraszti davon aus, am Ende des Jahres 2020 mehr Leute neu eingestellt zu haben als 2019.

Rewe setzte im letzten Jahr 8,74 Mrd. Euro um

In Summe setzte Rewe 2019 am österreichischen Markt brutto 8,74 Mrd. Euro um, nach 8,66 Mrd. Euro im Jahr davor. Im Lebensmittelhandel allein erwirtschaftete der Konzern 7,90 Mrd. Euro, um 2,85 Prozent mehr als 2018. Der Marktanteil im Lebensmittelhandel stagnierte bei 34,1 Prozent. Die Touristiksparte mit Marken wie Jahn Reisen, ITS Billa Reisen sowie Transair steuerte zum Gesamtumsatz 110 Mio. Euro bei, die Drogeriekette Bipa 730 Mio. Euro.

Bei der mehr als 1.100 Filialen zählenden Supermarktkette Billa stiegen die Erlöse im vergangenen Jahr um 1,31 Prozent, Merkur (138 Filialen) wuchs leicht um 0,45 Prozent. Beim Diskonter Penny (300 Filialen) legten die Umsätze um 2,26 Prozent zu, in der gleichen Größenordnung wuchs auch Adeg.

Rewe auch international

Vom Firmensitz in Wiener Neudorf aus wird nicht nur das Geschäft in Österreich, sondern auch das internationale Geschäft der Rewe Group ("Handel International") gesteuert. Mit Billa ist das Unternehmen in Bulgarien, Russland, der Slowakei, der Tschechischen Republik und in der Ukraine, mit dem Diskonter Penny in Italien, Rumänien, Tschechien und Ungarn, mit der Supermarktkette Iki in Litauen und mit der Drogeriekette Bipa in Kroatien vertreten. Per Jahresende 2019 beschäftigte "Handel International" in elf Ländern rund 95.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. In mehr als 4.450 Filialen wurde ein Brutto-Umsatz von rund 18 Mrd. Euro erwirtschaftet.

(APA/red)

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