Es war nie als Rennen gedacht – und gerade deshalb wurde es zum Hit. Wenn die Tour d’Alba am Samstag zum 13. Mal rollt, treffen sich Dutzende Liebhaber alter Rennräder in Vorarlberg.

Eine Idee aus der Garage
Einmal pro Woche treffen sich die drei Tour-Gründer Philip Bechter, Simon Gassner und Stefan Dür nach wie vor in ihrer Garage in Schwarzach. Mittlerweile zählt ihr Verein "Lenkerbande" zehn Mitglieder. Zwischen Werkzeugkisten, Kettenöl und Stahlrahmen wurde vor über einem Jahrzehnt mehr geschraubt als geplant. Aber nicht an neuen, modernen Rennrädern, sondern an alten Rennrädern mit gemufftem Stahlrahmen, Rahmenschaltung und einem Baujahr vor 1990. Aus ihrer Leidenschaft für alte Stahlräder wurde ein Event: die Tour d’Alba.
"Eigentlich wollten wir nur eine kleine Ausfahrt machen", erzählen die Organisatoren rückblickend. Doch schon beim ersten Mal 2013 rollten über 70 Teilnehmer mit. Gefahren wurde von Schwarzach über Wolfurt, Buch und Alberschwende zurück nach Schwarzach. Alte Räder, noch ältere Kleidung – und ganz viel Stilgefühl.


Zweite Route über den Lorenapass
Das Rennen erfreut sich seitdem zunehmender Beliebtheit, sodass 2017, zum fünften Jubiläum, erstmals eine zweite, längere Strecke angeboten wurde. Die führt seitdem von Schwarzach über Wolfurt, Buch, Alberschwende und den Lorenapass nach Egg, von wo aus es dann wieder über Alberschwende zurück nach Schwarzach geht.
Die zunehmende Beliebtheit spiegelt sich auch in der heurigen Anmeldezahl wider. 456 Anmeldungen bedeuten einen neuen Teilnehmerrekord.


Ohne Zeitnehmung, dafür mit lässigen Outfits
Was die Tour d’Alba besonders macht: Es gibt keine Zeitnehmung. Kein Podium, keine Medaillen – dafür jede Menge Wertschätzung. Wer teilnehmen will, braucht ein Stahlrennrad mit Rahmenschaltung, Baujahr bis etwa 1990.
Und wer dazu noch in passender Retro-Kleidung erscheint, darf mit Extra-Applaus rechnen. "Es sind immer sehr illustre Gestalten dabei. Manche sind verkleidet, manche einfach historisch real unterwegs", verrät Mitgründer Simon Gassner.




Woher stammt der Name "Tour d'Alba"?
Stellt sich nur noch die Frage, warum das Radrennen eigentlich Tour d'Alba heißt? "Der Name leitet sich vom höchsten Punkt der ursprünglichen Route, nämlich Alberschwende, ab. Wenn wir früher gesagt haben, dass wir die Tour d'Alba fahren, wussten alle, dass wir die Runde Buch-Alberschwende fahren", verraten die Gründer mit einem Augenzwinkern.



(VOL.AT)