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"Respawn": Besuch in der 1. eSportsbar in Wien

Am 9. Juni wurde die erste eSportsbar "Respawn" in Wien eröffnet.
Am 9. Juni wurde die erste eSportsbar "Respawn" in Wien eröffnet. ©Respawn
Am 9. Juni feierte das "Respawn", die erste eSports-Bar in Wien, ihre große Eröffnung. VIENNA.at traf Lokalbesitzer Patrick Tondl zum Interview und sprach mit dem Neo-Gastronom über das neuartige Konzept, die Esports-Szene in Wien und warum das schlechte Image wohl immer an Computerspielen haften wird.


Vor knapp zwei Monaten eröffnete am Döblinger Gürtel direkt in den Stadtbahnbögen bei der U-Bahnstation Nussdorfer Straße die erste eSportsbar Wiens. Im “Respawn” kann nicht nur nach Lust und Laune gezockt werden, hier finden auch regelmäßige Meet-Ups diverser Organisationen statt. 10 PCs stehen Computerspiel-Fans direkt neben der Bar zur Verfügung, um Spiele wie League Of Legends (LOL), DOTA 2, Overwatch, Counter Strike oder Hearthstone zu spielen. Ab 19 Uhr finden Turniere statt – jeder Wochentag ist einem anderen Spiel gewidmet, um so für jeden Geschmack etwas dabei zu haben. Wer lieber auf einer Konsole zocken möchte, findet im ersten Stock genügend Platz. Das Nichtraucherlokal bietet nicht nur die neuesten Spieletrends, sondern lädt auch im Schanigarten zum Verweilen ein.

eSportsbar in Wien: Besuch im “Respwan”

VIENNA.at stattete der neu eröffneten eSportsbar einen Besuch ab und sprach mit Lokalbesitzer Patrick Tondl über das Konzept des Lokals und welche Besonderheiten man sich hier erwarten darf.

Wann und wie bist du auf die Idee gekommen, eine Esports-Bar in Wien zu eröffnen?

Ich habe mehr als 3 Jahre in Frankreich gelebt und dort gibt es eigentlich in jeder größeren Stadt eine esSports-Bar. Vor fünf Jahren hat in Paris die erste Bar eröffnet und ich habe das vor Ort als ziemlich normal empfunden in so ein Lokal zu gehen. Ich war dann auch ziemlich schockiert, als ich gelesen habe, dass es soetwas in Wien gar nicht gibt. Ich habe damals ein Projekt gesucht und bin auch in einem gastronomischen Familienbetrieb aufgewachsen, dadurch wusste ich auch was auf mich zukommt. Sechs Monate vor der Eröffnung begann dann die Planung.

Wie kam es zu dem doch sehr einprägsamen Namen?

Der “Respawn” (“erneuter Start”, Anm.) ist die schöne Seite am Spiel. Man soll hier im Lokal quasi immer wieder “respawnen”.

Welche Spiele kann man hier spielen?

Momentan haben wir uns auf den PC-Bereich spezialisiert, vor allem weil die Zielgruppe größer ist. Wir haben täglich wechselnde Schwerpunkte, die wir auf unserer Homepage und Facebook ankündigen. Der Dienstag ist zum Beispiel unser DOTA-Tag, am Freitag hat sich mittlerweile Overwatch etabliert. 80% der Events laufen selbsttändig, da die Turniere auch durch Vereine organisiert werden. Im “Respwan” kann man sich einfach gut austauschen und das Ambiente wurde sehr gut angenommen.

Warum habt ihr euch für täglich stattfindende Turniere entschieden?

Zwischen 16 und 19 Uhr können Besucher sich einfach einen Platz suchen und spielen. Ab 19 Uhr ist es dann voll und daher haben wir uns dafür entschieden, Turniere zu veranstalten. Wer mitspielen möchte, schreibt sich einfach kostenlos im Lokal ein und nimmt teil. Wir wollen, dass unsere Besucher hier eine gute Zeit verbringen und jeder spielen kann.

Für Leute, die lieber den Profis zusehen, bieten wir auf unseren Flatscreens auch Public Viewings von großen Turnieren an.

©Respwan

(c) Respawn – Warme Küche und kühle Drinks beim Zocken im “Respawn”

Werden eure Turniere auch gestreamt?

Momentan haben wir nur die Möglichkeit offline direkt im Lokal zu streamen. Allerdings könnte sich das in den kommenden Monaten rasch ändern.

Bei welchem Spiel gibt es die größte Community?

Am größten ist sie bei League of Legends und bei Overwatch. Auch die DOTA-Abende sind bei uns sehr witzig und die Community ist sehr stark.

Reagiert ihr auf Trends? Probiert ihr neue Spiele aus?

Auf jeden Fall. Vor allem bei Overwatch hat man das gemerkt. Wir orientieren uns hier vor allem an Twitch. Die Spiele, die auf Twitch angesehen werden, sind auch die, die gespielt werden.

Wie wichtig ist der eSport in Österreich?

Die Szene befindet sich momentan noch im Wachstum. Ein erster Schritt waren die Meet-Ups, die unter anderem von BarCraft Austria veranstaltet werden. Das war ein wichtiger Schritt in Richtung Zusammenarbeit von Organisationen, die vor einigen Monaten noch alleine dagestanden sind. Auch das Lokal ist ein großer Schritt, um wirtschaftlich auf eSport zurückzugreifen. Das “Respwan” hat sich so mittlerweile auch schon als Treffpunkt der Szene entwickelt.

Mit Computerspielen, vor allem Ego-Shootern, verbinden viele ein schlechtes Image. Erst letzte Woche kam erneut die “Killerspiel-Debatte” auf. Wird die Szene diesen “Bad Touch” jemals loswerden können?

Ich glaube, das werden wir nie wirklich wegkriegen. Denn die, die sich darüber aufregen, kommen nicht aus dem Milieu. Es ist sehr angenehm für Menschen, die nichts mit Computerspielen zu tun haben, zu sagen: “Die Killerspiele sind schuld”. Es ist eine einfache Lösung und greift uns als eSports-Szene direkt an. Man darf aber auch nicht vergessen, dass in diesen Spielen Gewalt dargestellt wird. Viele glauben, dass man dabei abstumpft, ich persönlich kann das allerdings nicht nachvollziehen. Bei den Profis denkt niemand an die Gewalttat an sich, sondern da geht es um Taktik, Spielaufbau und Konzentration. Für Aussenstehende ist es sicher schwer zu verstehen, weil sie von dieser “Welt” keine Ahnung haben.

Hard Facts:
Respawn
Döblinger Gürtel – Ubahnbogen 185
1190 Wien

Öffnungzeiten:
Dienstag bis Samstag: 16.00 – 2.00 Uhr
Sonntag: 14.00 – 24.00 Uhr

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