Reset fürs Gehirn: Immersive Erlebnisse gut für mentale Gesundheit
Psychische Erkrankungen zählen laut WHO zu den größten Gesundheitsherausforderungen unserer Zeit. Mehr als 970 Millionen Menschen sind weltweit betroffen, Tendenz steigend. Insbesondere Depressionen führen bereits heute zu hohen Krankheits- und Arbeitsausfällen – bis 2030 könnten sie zu den häufigsten Erkrankungen weltweit zählen.
Zugleich wächst die Erkenntnis, dass klassische Therapieangebote und Stressmanagement oft nicht ausreichen, um das mentale Gleichgewicht zu stabilisieren. Ganzheitliche, sinnlich erfahrbare Ansätze rücken zunehmend in den Fokus. Ein Beispiel dafür sind immersive Erlebnisse wie im Wiener IKONO – Räume, die gezielt auf Wahrnehmung, Emotion und Neurobiologie wirken sollen.
Glückshormone statt Stress durch Multisensorik
Psychotherapeutin Luisa Pressl von der Praxis am Ring erklärt: "Multisensorische Reize aktivieren das Belohnungssystem im Gehirn, es wird Dopamin ausgeschüttet – das fördert Motivation, Freude und innere Ausgeglichenheit." Studien aus dem Journal of Neuroscience bestätigen diesen Effekt: Visuelle und taktile Reize wirken wie ein Reset und stärken das Wohlbefinden.
Gerade in Phasen hoher Belastung können immersive Erlebnisse laut Pressl vergleichbar mit geführten Achtsamkeitsübungen wirken. Eine Studie in Frontiers in Psychology belegt: Multisensorische Stimuli senken den Cortisolspiegel – ein zentrales Stresshormon. "Schon kurze Aufenthalte können das Stressempfinden deutlich verringern", sagt die Therapeutin.
Immersive Erlebnisse fördern Kreativität
Neben Stressabbau fördern immersive Erlebnisse auch kreative Prozesse. Studien zeigen, dass dabei das sogenannte Default Mode Network aktiviert wird – ein Hirnareal, das mit Ideenfindung und innerer Reflexion in Verbindung steht. "Indem Routinen durchbrochen werden, entsteht Raum für neue Gedanken", erklärt Pressl.
Auch soziale Effekte sind nachweisbar. Eine Analyse im Harvard Business Review zeigt, dass geteilte Erlebnisse die Ausschüttung von Oxytocin fördern – einem Hormon, das für Empathie und soziale Bindung sorgt. "Besucher fühlen sich nach dem gemeinsamen Erleben oft stärker verbunden – ein wichtiges Gegengewicht zu Isolation", so Pressl.
Multisensorik für mentale Stärke
Die Erkenntnisse zeigen, dass gezielte Sinneseindrücke nachweislich das mentale Wohlbefinden stärken können. Orte wie IKONO bieten dabei neue Zugänge zu Achtsamkeit, Kreativität und sozialer Verbundenheit – drei Faktoren, die in der modernen Mentalgesundheit zentrale Rollen spielen.
IKONO wurde 2020 von den spanischen Unternehmern David Troya und Fernando Pastor gegründet und ist heute in sieben europäischen Großstädten vertreten, darunter Madrid, Barcelona, Budapest, Rom, Kopenhagen, Berlin und Wien.
(Red)