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Renault-Motor als Sündenbock für Red Bull

Vettels Bolide mit vielen Motorenproblemen
Vettels Bolide mit vielen Motorenproblemen ©APA (Archiv/dpa)
Red Bull hat einen der Schuldigen für das vermutliche Scheitern im Kampf um die Formel-1-WM ausfindig gemacht - den schwachen Motor von Renault. Beim Grand Prix von Italien in Monza fehlte den Red-Bull-Boliden der Topspeed, in den Rennen davor war Sebastian Vettel von Motorschäden zurückgeworfen worden. Ein Wechsel des Motorenpartners steht daher bevor - vorzugsweise zu Mercedes.

“Ohne wettbewerbsfähigen Motor kann man nicht um die WM fahren”, erklärte Red Bulls Motorsport-Berater Helmut Marko der APA – Austria Presse Agentur. 26 Punkte fehlen Vettel vier Rennen vor Schluss bereits auf WM-Leader Jenson Button, der ebenso einen Mercedes-Kundenmotor im Heck seines Brawn GP hat wie die zuletzt starken Boliden von Force India. Auch mit Red Bull sollen die Stuttgarter intensive Gespräche geführt haben.

“Für einen WM-Titel muss alles passen – das Auto, der Fahrer, der Motor. Und der Motor passt bei uns derzeit überhaupt nicht”, betonte Marko. Ein Wechsel zu Mercedes sei eine taugliche Möglichkeit. Selbst Red-Bull-Eigentümer Dietrich Mateschitz hatte in Monza eine “motorische Unterlegenheit” konstatiert. Ein Wechsel des Partners scheint daher unumgänglich.

Mercedes wäre zwar gewillt, auch ein drittes Team auszurüsten und damit einen siebenstelligen Euro-Betrag einzusacken. “Das wäre das Limit”, erklärte Motorsportchef Norbert Haug. Der Vertrag mit Red Bull dürfte sich derzeit aber vor allem an zwei Punkten spießen. Einerseits verfügt McLaren als Werksteam über ein Exklusivrecht, muss allen weiteren Motoren-Lieferungen zustimmen – in diesem Fall an einen direkten Konkurrenten.

Als Ausweg bliebe den Bullen die Rückkehr zu Ferrari. Denn mit Renault scheint die Führungsetage abgeschlossen zu haben. “Es wäre schon heuer viel mehr drinnen gewesen”, meinte Marko. “Jetzt wollen wir nächstes Jahr Weltmeister werden. Und dafür werden wir alles tun.”

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