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Renault erstmals geschlagen

Der finnische McLaren-Mercedes-Pilot Kimi Räikkönen hat am Sonntag im Formel 1-Grand-Prix von Spanien in Barcelona dem bisher dominierenden Team von Renault die erste Niederlage im WM-Jahr 2005 zugefügt.

Die „Alonso-Mania“ in Spanien ist am Sonntag beim Formel-1-Grand-Prix von Spanien in Montmelo bei Barcelona von Kimi Räikkönen gedämpft worden. Der finnische McLaren-Mercedes-Pilot fügte dem dominanten Renault-Team im fünften Saison-Rennen die erste Niederlage zu, der 25-Jährige „Pole“-Mann setzte sich vor dem von 115.000 Zuschauern euphorisch angefeuerten Lokalmatador und WM-Leader Fernando Alonso (Renault) und dem Italiener Jarno Trulli (Toyota) souverän durch.

Für Räikkönen war es nach Malaysia 2003 und Belgien 2004 der dritte Sieg seiner Formel-1-Karriere. Der siebenfache Weltmeister Michael Schumacher erlebte hingegen ein Reifen-Desaster, nach zwei „Platten“ war das Rennen 18 Runden vor Schluss endgültig zu Ende – ein schwerer Rückschlag im WM-Kampf. Das Ferrari-Debakel perfekt machte Platz neun von Rubens Barrichello, die Scuderia blieb damit ohne WM-Punkt.

So wie der deutsche Ferrari-Star musste auch der Kärntner Patrick Friesacher den dritten Saison-Ausfall hinnehmen – der Minardi-Rookie rutschte von der Strecke. Das Red-Bull-Team durfte sich auf dem „Circuit de Catalunya“ zum vierten Mal in dieser Saison über Punktezuwachs freuen, der Schotte David Coulthard staubte als Achter einen Zähler ab. Sein Teamkollege Vitantonio Liuzzi (ITA) schied hingegen aus.

Nach fünf der 19 WM-Rennen führt Alonso nun 18 Punkte vor seinem ersten Verfolger Trulli, Räikkönen rückte auf Rang drei der WM-Wertung. Für Schumacher rückt hingegen die Titelverteidigung in immer weitere Ferne, der Ferrari-Star liegt bereits 34 Punkte hinter Alonso. Die WM setzt sich am 22. Mai mit dem Klassiker in Monaco fort.

Für Räikkönen war es mit zweiwöchiger Verspätung eine verdiente Wiedergutmachung für sein Pech in Imola, im San-Marino-Grand-Prix war der Finne in Führung liegend mit Defekt ausgeschieden. „Jetzt bin ich umso glücklicher“, freute sich der Skandinavier, dem vom spanischen König Juan Carlos gratuliert wurde. „Ich habe von Anfang an Druck gemacht, wollte rasch einen Vorsprung herausholen. Dann habe ich das Tempo einfach gehalten“, berichtete der Sieger.

Einen souveränen zweiten Platz fuhr der in Spanien als Nationalheld gefeierte Alonso nach Hause. „Kimi zu folgen, war heute unmöglich. Aber Platz zwei und acht WM-Punkte, das ist fantastisch“, war der Mann aus Oviedo nach drei Siegen in Folge trotz des zweiten Platzes hoch zufrieden. Im Ziel hatte Alonso beinahe eine halbe Minute Rückstand auf das Babyface aus Finnland.

Den dritten Ausfall der Saison nach den Grand Prix von Malaysia und San Marino musste in Spanien Friesacher hinnehmen. Für Minardi war das fünfte Saisonrennen ein klassisches Streichresultat. Bereits am Start blieben beide Boliden wegen Elektronikpannen liegen, Friesacher und sein niederländischer Gefährte Christijan Albers mussten in die Box gebracht werden, eine Safety-Car-Phase war die Folge. Friesacher nahm das Rennen dann mit Verspätung doch noch auf, rutschte in Runde 16 aber nach Fahrfehler von der Strecke – das endgültige Aus.

„Am Start ist plötzlich der Motor zusammengesackt. Beim Ausfall bin ich dann auf Grund von Schmutz und Untersteuern ins Kiesbett gerutscht“, bilanzierte der Kärntner wenig euphorisch. Ebenfalls von der Strecke gerutscht ist in Runde zehn Red-Bull-Pilot Liuzzi, der direkte Konkurrent des Vorarlbergers Christian Klien. „Ein klassischer Fahrfehler“, erklärte Klien, der auf dem Nürburgring auf eine Rückkehr ins Renn-Cockpit hofft.

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