AA

Rekordläufer Kimetto will beim Wien-Marathon sein Comeback erlaufen

Dennis Kimetto (l) mit seinen Landsleuten Bushendich und Rotich.
Dennis Kimetto (l) mit seinen Landsleuten Bushendich und Rotich. ©APA/HERBERT NEUBAUER
Von Weltrekordhalter Dennis Kimetto gab es beim Interview zum 35. Vienna City Marathons diplomatische Wort. Er fühle sich fit, wisse aber noch nicht, wer gewinnen wird. Als Herausforderer gelten seine kenianischen Landsleute Ishmael Bushendich und Nicholas Rotich.
Kimetto bei VCM dabei
Dennis Kimetto in Wien

Der Superstar der 35. VCM-Auflage will am Sonntag mit einer Zeit von 2:07/2:08 Stunden ins internationale Rampenlicht zurückkehren. Den Streckenrekord des Äthiopiers Getu Feleke aus 2014 von 2:05:41 anzugreifen, ist nicht primäres Ziel.

Bei der Jubiläumsauflage wünscht sich Veranstalter Wolfgang Konrad, dass die Läufer auf der “Party-Meile durch das moderne und historische Wien einen Wow-Effekt” erleben. “Kimetto ist ein bisschen der Ritterschlag für uns. Als wir 2011 erstmals Haile Gebrselassie in Wien hatten, war das schon etwas Besonderes. Dann hatten wir 2012 Gebrselassie und Weltrekordlerin Paula Radcliffe. Und jetzt hatten wir die Chance, den regierenden Weltrekordler zu bekommen”, zählte Konrad die VCM-Sternstunden auf.

Der für die Zusammenstellung des Elitefeldes zuständige Mark Milde ist überzeugt, dass man in Wien ein “vielversprechendes Rennen” bekommen werde. Es müsse aber immer auch das Wetter mitspielen. Hinsichtlich Streckenrekord könnte eine Überraschung passieren. “Ich will das nicht ausschließen, aber es ist nicht das erklärte Ziel, einen Angriff auf den Streckenrekord zu machen.”

Kimetto: Nur sechs von elf Marathons beendet

Der Kenianer Kimetto stellte am 28. September 2014 in Berlin in 2:02:57 Stunden den nach wie vor gültigen Weltrekord auf. Danach schaffte er es aber nur noch bei zwei Marathons ins Ziel – 2015 in London als Dritter in 2:05:50, 2016 in London als Neunter in 2:11:44. In seiner Karriere beendete er von elf Marathons lediglich sechs.

“Dennis hat eine schwierige Zeit hinter sich, er hat zuletzt kein vernünftiges Rennen auf die Beine gebracht. Wir haben dann gehört, dass er für sein Comeback einen Lauf sucht, wo er im Mittelpunkt stehen kann. Wien war eine ideale Option im Konzert der vielen Marathonläufe. Wir waren uns ziemlich schnell handelseinig”, erklärte Milde. Sehr zur Freude der Veranstalter berichtete der 34-jährige Kimetto dann am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Wien: “Meine Form ist gut”.

Erstmals schmerzfrei unterwegs

Bereits im August 2017 hatte Kimetto ein Rennen in Österreich geplant, im Rahmen von “Kärnten läuft” wollte er den Halbmarathon bestreiten, musste verletzungsbedingt aber absagen. Das Knie beschäftigte ihn über die vergangenen zwei Jahre, die Blessur war lange falsch behandelt und erst im Jänner 2018 die richtige Therapie angewandt worden. Nun ist er schmerzfrei unterwegs.

Spätstarter Kimetto begann erst mit 24 Jahren ernsthaft mit dem Laufsport. Aufgewachsen auf einer Farm in Kapn’gtuny vierzig Kilometer entfernt vom Lauf-Elitezentrum Eldoret kam er mit der Trainingsgruppe seines jetzigen Managers Gerard van de Veen in Kontakt, womit seine Lauffreudigkeit entfacht war. Mit seiner Frau Caroline und den zwei Söhnen Alpha Kibet und Bravin Kimutai lebt er nun in Eldoret. Er will sich weiterhin auf seine Lauftätigkeit konzentrieren und im Bestfall seinen Weltrekord weiter in Richtung zwei Stunden verschieben, sagte er.

Kenianer Bushendich und Rotich als Herausforderer

Einer der größten Herausforderer von Kimetto ist Ishmael Bushendich, der 2017 Zweiter in Wien war. “Ich weiß nicht, wer gewinnen wird, ich, oder mein Freund hier, oder er”, wies dieser auf die neben ihn sitzenden Landsleute Kimetto und Nicholas Rotich. “Ich laufe das erste Mal gegen Kimetto. Wir werden zusammenarbeiten”, sagte der 26-jährige Bushendich, der sich nicht in die Karten blicken ließ. Seine Bestzeit steht bei 2:08:20, in der Zukunft will er in den 2:05er-Bereich kommen, in Wien wird das noch nicht möglich sein.

Der 1996 geborene Rotich hat mit 2:20:16 noch keine Glanzzeit stehen. Mit Olympiasieger Eliud Kipchoge hat er aber einen prominenten Trainingskollegen und wurde von seinem Management für Wien angepriesen. “Ich will meine Zeit verbessern, ich peile 2:07 an und will mir einen Namen machen”, hat er große Ziele. Weitere Podestplatzanwärter und Läufer mit einer Bestmarke unter 2:10 Stunden sind die Äthiopier Abrha Milaw (2:07:46) und Birhanu Addisie (2:09:27) sowie die Kenianer Samwel Maswai (2:08:52) und Dominic Ruto (2:09:08).

(APA/red)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Rekordläufer Kimetto will beim Wien-Marathon sein Comeback erlaufen
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen