Reinhard Haller über das „Korrektiv zum Narzissmus“

Götzis Eine der Haupttugenden in allen großen Religionen dieser Welt und zugleich ein entscheidender Faktor für ein gelingendes menschliches Zusammenleben ist die Barmherzigkeit. Für eingehendere Überlegungen zur Frage „Welche Möglichkeiten für barmherziges Handeln hat eine Bruderschaft?“ konnte die Götzner Anna- und Arbogastbruderschaft Prof. Reinhard Haller gewinnen.
In der Kirche St. Arbogast begrüßte Bildungsreferent Rainer Heinzle neben etlichen Mitgliedern auch viele andere Interessierte, darunter Pfarrer Rainer Büchel. „Es ist die tiefste Form menschlicher Empathie und als solche zeitlos“, stellte der international bekannte Psychiater fest. Er ging auf die „sieben Werke der Barmherzigkeit“ wie Geduld, Gelassenheit oder Gerechtigkeit ein und bezeichnete sie als Korrektiv zum herrschenden Narzissmus.
Quelle der sozialen Gerechtigkeit
Dass das „Herz für die Armen“ eine Quelle der sozialen Gerechtigkeit und für eine moderne soziale Gesetzgebung ein Stück weit nötig sei, erfuhren Bruderschaftsmeister Günther Vonblon und Rosa Maria ebenso wie Aktuar Armin Bell oder Gabi Frick. Zuvor hatte Haller sich noch für Barmherzigkeit auch gegenüber Flüchtlingen, schwer kranken alten Menschen (keine Euthanasie), aber auch wegen sexuellen Missbrauchs Angeklagten (mindestens 20 Prozent werden zu Unrecht beschuldigt, 30 Prozent waren einmal selbst Opfer) ausgesprochen.
VN-HEIMAT/AME