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Reifenqualm, Motorenlärm: Poser-Video zeigt BMW-Fahrer mit gefährlichem Manöver

Ein VOL.AT zugespieltes Video zeigt, wie ein Poser bewusst Reifenspuren produziert.
Ein VOL.AT zugespieltes Video zeigt, wie ein Poser bewusst Reifenspuren produziert. ©zVg, Canva
Nach dem Bericht über auffällige Reifenspuren und Motorenlärm teilte ein Leser ein Video mit VOL.AT. Es dokumentiert einen Poser, der wohl gewollt Reifenspuren auf der Straße hinterlässt.
Donuts im Industriegebiet, Spuren auf dem Asphalt

Gefährliche Aktion

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Ein Video, das VOL.AT zugespielt wurde, zeigt eine gefährliche Szene auf der Hohenemser Straße (L 203). Aufgenommen wurde der Clip aus Richtung Lustenau kommend, in Richtung Kreisverkehr.

Zu sehen ist ein schwarzer BMW mit St. Galler Kennzeichen. Der Fahrer lässt das Fahrzeug offenbar mit voller Absicht durchdrehen – die Reifen qualmen, der Wagen steht nahezu still, während tiefe Gummispuren auf dem Asphalt zurückbleiben.

Besonders heikel: Auf diesem Abschnitt der L 203 gilt ein Tempolimit von 70 km/h. Die Straße ist stark befahren, und das Verhalten des Fahrers könnte für andere Verkehrsteilnehmer schnell gefährlich werden.

Beifahrer hält das Smartphone aus dem Fenster

Auf den Aufnahmen ist zudem zu sehen, wie der Beifahrer ein Smartphone aus dem Fenster hält – mutmaßlich, um das Geschehen selbst zu filmen. Während der Wagen nahezu stillsteht, steigt dichter Rauch von den durchdrehenden Reifen auf.

Polizei: "Gilt selbstverständlich als Beweismittel"

Fabian Marchetti, Sprecher der Landespolizeidirektion Vorarlberg, erklärte gegenüber VOL.AT: "Grundsätzlich sind es Verwaltungsübertretungen. Diese ahndet die Bezirkshauptmannschaft. Und selbstverständlich gilt das Video als Beweismittel." Solche Aufnahmen würden helfen, entsprechende Verfahren einzuleiten. Die Polizei sei auch darauf angewiesen, dass ihr entsprechendes Material übermittelt werde. Dann werde es an die zuständige Bezirkshauptmannschaft weitergeleitet, um Anzeige zu erstatten.

Polizeisprecher Fabian Marchetti.Polizei ©Polizei

Zum vorliegenden Fall sagte Marchetti, dass die Polizei ermitteln werde, wann das Video entstanden ist und wer am Steuer saß. Die Landesverkehrsabteilung werde sich dem Vorfall annehmen, gibt er zu verstehen.

Szene organisiert sich über soziale Medien

Die Polizei geht davon aus, dass sich Posergruppen auch überregionale Netzwerke teilen. Marchetti erklärt: "Wir kriegen es natürlich am Rande mit. Es ploppen immer wieder solche Gruppen auf." In sozialen Netzwerken wie WhatsApp, Telegram und Instagram tauschen sich sogenannte Poser regelmäßig aus. "Früher oder später bekommen wir es mit", verdeutlicht er. Viele Gruppen seien der Exekutive bekannt – insbesondere solche, in denen Radarwarnungen oder Treffpunkte geteilt werden.

  • "Es gibt Tausende von Gruppen. Wir haben viele am Schirm", sagt Fabian Marchetti.
Offensichtliche Hinweise auf Raserei auf der L41 nähe des Clubs "Sender". ©VOL.AT

Strafen durch die Bezirkshauptmannschaft

Zur Höhe möglicher Strafen machte die Polizei keine konkreten Angaben. Laut Landespolizeidirektion fällt die Entscheidung darüber in den Zuständigkeitsbereich der Bezirkshauptmannschaft. Diese prüft auch, ob es sich um einen Wiederholungsfall handelt – in einem solchen Fall drohen deutlich strengere Konsequenzen. Die Anzeige selbst wird direkt von der BH an den betreffenden Lenker übermittelt.

Schweizer Fahrzeuge bereits im Frühjahr aufgefallen

Bereits im Frühjahr berichteten die Vorarlberger Nachrichten über eine Häufung auffälliger Schweizer Fahrzeuge im Land. Im Zuge eines illegalen Straßenrennens in Alberschwende wurde bekannt, dass nicht nur heimische Lenker beteiligt waren. Auch auf der L 200 und im Bereich Dornbirn Nord wurden Gummispuren festgestellt – mutmaßlich als Folge ähnlicher Aktionen.

"Roadrunner" nehmen Vorarlberg ins Visier

Die Kantonspolizei St. Gallen bestätigte gegenüber den VN, dass sich vermehrt sogenannte "Roadrunner" aus der Schweiz nach Vorarlberg orientieren. Als möglichen Grund nannten die Behörden auf beiden Seiten des Rheins die vergleichsweise strengeren Strafen in der Schweiz.

Ein Sprecher der Kantonspolizei erklärte, dass die Vernetzung der Szene über soziale Medien gut funktioniere. Das Phänomen des "Posing" – also das absichtliche Aufheulenlassen der Motoren und das Driften – sei aus St. Gallen bekannt.

(VOL.AT)

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