AA

Regisseur Tsai Ming-liang wird stille Personale gewidmet

Wiener Festwochen - Stille Personale zu Regisseur Tsai Ming-liang
Wiener Festwochen - Stille Personale zu Regisseur Tsai Ming-liang ©DAPD
Einem Künstler der Stille und fast schmerzhaften Langsamkeit widmen die Wiener Festwochen in diesem Jahr eine Personale: Regisseur Tsai Ming-liang rückt in den Fokus.

Tsai Ming-liang, Cineasten nicht zuletzt seit seinem Goldenen Löwen für “Vive l’amour” 1994 bei den Filmfestspielen in Venedig ein Begriff als stilbildender Autorenfilmer, wird ab morgen mit Videoinstallationen, einer Retrospektive sowie einer Theaterarbeit präsent sein. Für die Festwochen hofft der in Taipeh lebende chinesisch-malaysische Künstler auf jenen Freiraum, der entstehe, wenn man gänzlich auf Erwartungen verzichte. “Denn in dessen Stille und Langsamkeit können wir unsere Gefühle und Gewohnheiten überprüfen und so gemeinsam zu etwas Neuem vordringen”, so Tsai Ming-liang. Dieses Suchen, dieses Überprüfen von Gewohntem ist ein zentraler Ansatz in der Arbeit des Regisseurs.

Stille Personale für Tsai Ming-liang

Morgen, Samstag, wird der Auftakt der Retrospektive im Stadtkino im Künstlerhaus begangen, dessen Foyer den Festwochen in diesem Jahr auch als Begegnungsort und Festivalzentrum dient. Zu sehen sind darin u.a. der fulminante “Rebels of the Neon God” aus dem Jahr 1992 oder “Stray Dogs”, der im vergangenen Jahr in Venedig den Großen Preis der Jury erhielt. Kino und Film, so das Stadtkino, dienen Tsai Ming-liang als “Gegenpole zur Dekonzentriertheit unseres Alltags”.

Dieser Gegenpol, den der Künstler auch in einer Matinee am 18. Mai im Kino erläutern wird, ist ebenso in der Kurzfilmreihe Walker zu erkennen, in der Lee Kang-sheng einen Mönch verkörpert, der unheimlich langsam hochfrequentierte urbane Plätze durchschreitet und an ausgewählten Orten in der Stadt als Videoinstallation zu sehen sein wird. Die Passagegalerie des Künstlerhauses verwandelt sich wiederum in die Videoinstallation “It’s a dream”.

Wiener Festwochen

Die Personale wird letztendlich durch den Theaterabend im Semperdepot (16. bis 19. Mai) vervollständigt: “Der Mönch aus der Tang-Dynastie” ist inspiriert von der Geschichte des Mönchs Xuanzang, der im 6. Jahrhundert nach Christus entlang der Seidenstraße zu einer legendären Pilgerreise nach Indien aufbrach. Eine Episode dieser langen Wanderschaft, die Durchquerung der Wüste Gobi mit einem alten, abgemagerten Pferd, steht im Zentrum des Abends.

Alle Informationen zu den Wiener Festwochen.

(APA)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Regisseur Tsai Ming-liang wird stille Personale gewidmet
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen