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Regierung verkündet 3. Lockdown bis 24. Jänner 2021

Vom 26. Dezember bis 24. Jänner 2021 ist Österreich erneut im Lockdown.
Vom 26. Dezember bis 24. Jänner 2021 ist Österreich erneut im Lockdown. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Ab 26. Dezember werden die Coronavirus-Maßnahmen in Österreich erneut verschärft: Bis 24. Jänner 2021 gelten Lockdown-Regelungen, bei den anstehenden Massentests ab dem 15. Jänner 2020 können sich Personen allerdings "freitesten".
Lockdown mit Freitesten geplant
Opposition ortet Chaos

Die Regierung hat am Freitag angesichts anhaltend hoher Coronavirus-Neuinfektionen den Retourgang eingelegt und einen neuen Lockdown nach Weihnachten angekündigt.

Dritter Lockdown: Handel, Gastronomie und Hotels bis 18. Jänner geschlossen

Der Handel wird bis 18. Jänner geschlossen, Gastronomie und Hotels bleiben zu. Und noch länger - nämlich bis 24. Jänner - soll der Lockdown für alle gelten, die an der zweiten Runde der Massentests Mitte Jänner nicht teilnehmen, verkündete die Regierungsspitze nach einer Besprechung mit den Landeshauptleuten.

Massentests vom 15. bis 17. Jänner 2021 - "Freitesten" aus Lockdown möglich

Die Teilnahme an den für 15. bis 17. Jänner geplanten Massentests wird damit de facto nicht mehr freiwillig sein. Denn die ab 18. Jänner wieder geöffneten Einrichtungen - vom Handel über Kultur bis zur Gastronomie - darf nur nutzen, wer einen negativen Tests vorweisen kann. Und auch die mit 26. Dezember wieder geltenden ganztägigen Ausgangsbeschränkungen sollen ab 18. Jänner nur für jene Personen gelockert werden, die einen negativen Test vorweisen können.

Tourismus, Kultur und Gastronomie sollen ab 18. Jänner 2021 wieder öffnen

"Das ist die einzige Möglichkeit, um in Zeiten der Pandemie Tourismus, Kultur und Gastronomie wieder zu öffnen und gleichzeitig zu verhindern, dass die Zahlen wieder explodieren", erklärte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in einer Pressekonferenz. Er betonte, dass man das Weihnachtsfest "wie geplant" verbringen werde, danach aber die Maßnahmen verschärfe, um eine Sieben-Tages-Inzidenz unter 100 zu erzielen.

Zuvor hatte die Regierung mit den Landeshauptleuten das weitere Vorgehen beraten. ÖVP und Grüne hatten den zweiten "harten Lockdown" am 7. Dezember gelockert - nach nur drei Wochen und trotz hoher Infektionszahlen. Die seitdem geltenden Maßnahmen - Schulen und Handel durften wieder öffnen, nur Gastronomie und Hotels blieben zu - haben allerdings nicht ausgereicht, um die Infektionen nachhaltig zu bremsen: Zuletzt gab es täglich rund 2.600 Neuinfektionen und fast 120 Tote.

Die nach den Weihnachtsfeiertagen geplanten weiteren Öffnungsschritte hat die Regierung am Freitag daher abgesagt und eine Rückkehr in den "harten Lockdown" nach Weihnachten angekündigt. Hotels und Gastronomie bleiben bis 18. Jänner geschlossen, auch Handel und körpernahe Dienstleistungen müssen nach Weihnachten wieder schließen. An den Schulen soll von 7. bis 17. Jänner Fernunterricht gelten.

Kurz: Weihnachtsfest kann "wie geplant" stattfinden

Das Weihnachtsfest kann noch "wie geplant" stattfinden, ab dem 26. Dezember werden die Maßnahmen wieder verschärft, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bei einer Pressekonferenz am Freitagabend. Ziel sei es, mit dem neuerlichem Lockdown die "Sieben-Tage-Inzidenz unter 100" zu drücken. Ab dem 18. Jänner werde auf "breites und regelmäßiges Testen" gesetzt, sagte Kurz.

Die Prognose für das erste Quartal 2021 "ist eine sehr, sehr düstere", konstatierte der Bundeskanzler. Eine Rückkehr zur Normalität werde es im Sommer geben. Mit den nunmehrigen Maßnahmen gehe es darum, "durchzukommen bis zu dem Zeitpunkt, wo die Impfung mehr und mehr greift". Diese startet am 27. Dezember.

Anschober: Drei Ziele für dritten Lockdown

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hat für den dritten Lockdown drei Ziele ausgegeben. So müsse die Sieben-Tages-Inzidenz unter 100 gedrückt werden - am Freitag sank sie erstmals wieder unter knapp 200. Außerdem müsse der R-Faktor unter 0,8 sinken, also dass ein Infizierter weniger als 0,8 andere ansteckt. Als drittes Ziel gab Anschober eine Reduktion der von Covid-19-Patienten belegten Intensivbetten von weniger als 250 aus.

Am Höhepunkt der Krise waren bis zu 709 Covid-19-Erkrankte in intensivmedizinische Behandlung. Diese Zahl ist nunmehr auf rund 500 gesunken. Die Richtung würde bereits stimmen. "Wir sind auf halbem Weg zu dem, was Stabilität und Kontrolle der Pandemie bedeutet", sagte der Gesundheitsminister.

"Freitesten" aus dem Lockdown

Der Lockdown soll bist zum 18. Jänner dauern, ab dann kann man sich freitesten lassen. "Für alle diejenigen, die nicht bereit sind, sich testen zu lassen", werde der Lockdown bis zum 24. Jänner dauern. Mit den Testungen sei Urlaub, Kultur, Tourismus etc. wieder möglich, das sei in Zeiten einer Pandemie die einzige Möglichkeit, um zu verhindern, dass die Ansteckungszahlen explodieren.

Kurz appellierte eindrücklich, das Virus ernst zu nehmen. "Es sterben täglich über 100 Menschen am Coronavirus", sagte der Bundeskanzler. Man müsse "solidarisch als Gesellschaft diesen Weg gehen". "Es liegt an uns allen, wie wir durch das nächste halbe Jahr kommen", sagte Kurz.

Schulunterricht startet doch am 7. Jänner - allerdings im Distance Learning

Betroffen sind auch die Schulen, sie starten den Unterricht jetzt doch schon direkt nach Ferienende am 7. Jänner, das aber in allen Schulstufen im Distanzunterricht. Erst am 18. Jänner gibt es wieder Präsenz-Unterricht. Davor nicht negativ getestete Lehrer müssen eine FFP2-Maske tragen.

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