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Regierung: Kein Geld für "Haus der Geschichte"

Bundeskanzler Faymann sieht heuer keinen Budgetspielraum für das "Haus der Geschichte".
Bundeskanzler Faymann sieht heuer keinen Budgetspielraum für das "Haus der Geschichte". ©APA
Für das schon lange in Wien geplante "Haus der Geschichte" gibt es kein Geld. Bundeskanzler Werner Faymann teilte in der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage des BZÖ mit, dass die Realisierung des Projekts "aufgrund der allgemeinen Budgetsituation" für heuer nicht geplant worden sei.
Regierung brachte Projekt 2008 auf Schiene

Für Faymann ist das schon seit mehr als zehn Jahren diskutierte Haus der Geschichte damit aber trotzdem noch nicht gestorben, er will, wie er in der Anfragebeantwortung feststellt, weiter daran festhalten. Einen Zeitplan nennt er dafür aber nicht. “Die Realisierung richtet sich nach den finanziellen Möglichkeiten, eine exakte Angabe des Zeitpunkts, zu dem die Ressortspielräume des Bundeskanzleramts die Realisierung ermöglichen, ist derzeit nicht möglich.”

Widersprüchliche Angabe zu bisherigen Kosten des „Haus der Geschichte“

Faymann gibt in seiner Anfragebeantwortung nur einen Betrag von 80.777 Euro für eine Vorstudie zum Haus der Geschichte an und dazu noch 1.112 Euro für einen Zusatzauftrag zur weiteren inhaltlichen Ausgestaltung. Bereits im April 2009 hatte Kulturministerin Claudia Schmied ebenfalls in einer Anfragebeantwortung von 205.300 Euro an Kosten gesprochen. Demnach hat eine schon 1999 von den Historiker Stefan Karner und Manfried Rauchensteiner erstellte Machbarkeitsstudie für das Haus der Geschichte allein 64.680 Euro gekostet. Eine im Juni 2007 fertiggestellte “Roadmap” hatte Schmied mit 58.600 Euro angegeben. Und schließlich wurde 2008 auch ein Projektauftrag an die Gruppe Haas/LORD vergeben, dessen Kosten sich damals Bundeskanzleramt, Finanzministerium, Unterrichts- und Wissenschaftsministerium mit je 20.500 Euro aufgeteilt haben.

Fix ist: „Haus der Geschichte“ wird in Wien entstehen

Festgelegt hatte man sich bereits damals in diesem Grobkonzept, dass das “Haus der Geschichte” beim Revolutionsjahr 1848 ansetzen und seinen Sitz in Wien haben soll. An letzterem hält auch Faymann jetzt fest, der klarstellt, dass aufgrund der Vorstudie ein Standort in Wien ins Auge zu fassen sei. Die BZÖ-Abgeordneten Stefan Markowitz und Wolfgang Spadiut verweisen in ihrer Anfrage darauf, dass das “Haus der Geschichte” schon in den Regierungsprogrammen 2000, 2003 und 2007 verankert war. Im letzten Jahrzehnt sei das Projekt “hoch gelobt” und seine Bedeutung für die Gesellschaft hervorgehoben worden.

 

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