“Geregelte Mahlzeiten sind wichtig, um den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren und Schwankungen zu vermeiden”, so der Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Nervenärzte, Frank Bergmann. Empfehlenswert sei außerdem, wenig bis gar keinen Alkohol zu trinken und für einen geregelten Schlaf mit ausreichender Dauer zu sorgen.
Auch Ausdauersport sei eine Möglichkeit für eine nicht-medikamentöse Migräne-Vorbeugung. “Ideal sind Disziplinen wie Joggen, Schwimmen oder Radfahren mit einer moderaten Belastung”, sagt Bergmann. Betroffene sollten dabei darauf achten, sich nicht zu überfordern und den Körper zu überanstrengen.
Die Auslöser einer Migräneattacke können nach Angaben des Nervenarztes individuell sehr unterschiedlich sein. Dabei spielten äußere Faktoren eine Rolle wie bestimmte Lebens- und Genussmittel, Nahrungsmittelzusätze oder auch Witterungsbedingungen. Zu den inneren Faktoren zählten Hormonschwankungen sowie auch Stress und Anspannung. Diese auslösenden Reize zu kennen und zu vermeiden, sei ebenfalls ein wichtiger Beitrag zur Vorbeugung von Kopfschmerzanfällen.
“Manchen Betroffenen kann eine Verhaltenstherapie dabei helfen, herauszufinden, welche Situationen Migräneattacken begünstigen, und Strategien zu entwickeln, mit diesen Situationen anders umzugehen”, sagt Bergmann. Mit einer solchen gezielten Migräne-Prophylaxe könnten Häufigkeit, Schwere und Dauer der Attacken im Idealfall um bis zu 50 Prozent reduziert werden. Zudem könne dadurch einem medikamenteninduzierten Dauerkopfschmerz vorgebeugt werden.
Gegen Migräne, die durch Stress und Anspannung hervorgerufen werde, helfen häufig Entspannungsübungen, wie beispielsweise die progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Auch mit Hilfe von Biofeedback können Patienten laut Bergmann lernen, sich anbahnende Kopfschmerz-Anfälle abzuwenden.
Wenn Menschen mehr als zwei Anfälle im Monat erleiden oder die Attacken länger als 72 Stunden dauern, bietet sich nach Angaben des Mediziners auch eine medikamentöse Prophylaxe an. Sogenannte Betablocker wie Metoprolol und Propanolol, der Membranstabilisierer Topiramat sowie Flunarizin könnten dann die Häufigkeit wiederkehrender Migräneattacken wirksam reduzieren.