Die Austria siegte am Sonntag in der vorletzten Runde der Fußball-Bundesliga in Salzburg dank eines Freistoß-Treffers von Zlatko Junuzovic in der 91. Minute mit 1:0 und machte das Titelrennen in der letzten Runde am Donnerstag (16.00 Uhr) zu einem Dreikampf zwischen Salzburg (73 Punkte), Austria (72) und Rapid (70). Ein Salzburger Treffer in der 94. Minute von Afolabi wurde wegen angeblichen Abseits fälschlicherweise aberkannt.
Salzburg hat die erfolgreiche Titelverteidigung noch immer in der eigenen Hand. Die Elf von Huub Stevens kann sich mit einem Sieg bei Sturm Graz den dritten Meistertitel in der Ära Red Bull nach 2007 und 2009 sichern. Die Austria muss auf steirische Schützenhilfe hoffen und selbst das Heimspiel gegen Ried gewinnen. Rapid, das in Mattersburg gastiert, muss auf Umfaller von Salzburg und der Austria hoffen.
Am Sonntag allerdings mussten Bundesliga-Präsident Hans Rinner und Vorstand Georg Pangl mit dem Meisterteller unverrichteter Dinge wieder abziehen, nachdem sich in der Schlussphase die Ereignisse überschlugen. Nach einem Foul von Sekagya an Hattenberger versenkte Junuzovic den dafür verhängten Freistoß von knapp außerhalb des Strafraums zum Entsetzen der meisten der 22.200 Zuschauer in der weit nicht ausverkauften Red-Bull-Arena zur Austria-Führung.
Doch die Salzburger jubelten wenig später, jedoch der Jubel verebbte schnell. Denn nach einem Freistoß kam Afolabi zum Kopfball und traf auch ins Tor, doch das Tor wurde wegen angeblichen Abseits von Tchoyi fälschlicherweise nicht gegeben.
Nach der überraschenden Salzburg-Niederlage in Kapfenberg und dem Derby-Sieg der Austria am Mittwoch sind die Violetten aus Wien plötzlich als gefährlichste Herausforderer des Titelverteidigers ins Spiel gegangen. Mit einem Sieg konnte die Austria die Liga bis zum abschließenden Spieltag spannend halten, Salzburg hätte ein Punkt zum Titel gereicht.
Mit entsprechend viel Schwung und Selbstvertrauen ging die Austria auch ins Spiel. Die Wiener traten aggressiv und offensiv auf und hatten auch einige Chancen, die größte vergab Liendl (13.). Doch nach einer Viertelstunde übernahmen die Salzburger das Kommando.
Angriff auf Angriff rollte auf das Austria-Tor zu, doch Svento, Tchoyi, Janko und Co. vergaben Chance um Chance und konnten aus 12:0-Torschüssen in dieser Phase kein Kapital schlagen. Kurz vor der Pause hatte dann sogar die Austria die Führung auf dem Fuß, doch ein Linz-Fersler fiel zu schwach aus (41.).
An der Charakteristik änderte sich auch nach der Pause nichts. Die Salzburger hatte die Partie meist sicher im Griff und kamen auch immer wieder gefährlich vor das Tor von Lindner, Tchoyi vergab aber auch die größte Möglichkeit auf die vorzeitige Vorentscheidung (57.). Auf der anderen Seite hätte der eingewechselte Schumacher der Austria in der 71. Minute fast in Führung gebracht, doch sein Kopfball nach Standfest-Flanke landete nur an der Stange. Junuzovic machte es in der Nachspielzeit besser.
Afolabi-Treffer nicht gegeben
Im Gegenzug zum 0:1 traf Rabiu nach einem Freistoß zum Ausgleich. Allerdings war der Abseits-Pfiff von Schiedsrichter Drabek höchst umstritten. Tchyoi war in jenem Moment, als der Ball geschossen wurde, im Abseits allerdings lief der Kameruner in die entgegengesetzte Richtung, Afolabi traf per Kopf. Der Linseman hob die Fahne und Drabek gab das Tor nicht.