Griechenland könnte nach einem Zeitungsbericht mit Hilfe der Euro-Länder über ein umfangreiches Rückkaufprogramm von Staatsanleihen zu Dumpingpreisen geholfen werden.
Diskutiert werde ein Konzept, dass der griechische Staat auf dem Sekundärmarkt Staatsanleihen zurücknimmt und dafür im Durchschnitt 50 Prozent des Nominalwertes zahlt, berichtete die “Financial Times Deutschland” (FTD) am Mittwoch.
Verfahren käme einem Schuldenschnitt nahe
Das Geld für den Rückkauf der Bonds solle über den Euro-Schutzschirm EFSF kommen. Ein solcher Schritt würde eine Art Schuldenschnitt bedeuten. Der Zeitung zufolge wäre eine Mehrheit der Euro-Länder bereit, in diesem Zusammenhang auch zu akzeptieren, dass die Anleihen zeitweise als “teilweiser Zahlungsausfall” eingestuft würden.
Gesamte europäische Wirtschaft sei in Gefahr
Die Euro-Finanzminister hatten bei ihrem jüngsten Treffen angesichts der drohenden Staatspleite Griechenlands auch eine Umschuldung nicht mehr, wie früher, ausgeschlossen. Die EU-Staats- und Regierungschefs werden wegen der Krise womöglich am Freitag zu einem Sondergipfel in Brüssel zusammentreffen.
EU-Währungskommissar Olli Rehn sagte, die Krise sei jetzt systemisch, also auf die gesamte Euro-Zone übergeschwappt. Die gesamte europäische Wirtschaft sei in Gefahr. Finanzminister Wolfgang Schäuble hatte erklärt, es müsse schnell etwas geschehen, um wieder Vertrauen an den Finanzmärkten zu schaffen. Die Schuldentragfähigkeit Griechenlands müsse wiederhergestellt werden.
APA