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Rauchverbot und Sonderprämien für Lehrlinge in Vorarlberg

Betriebe setzen auf Prämien fürs Nichtrauchen.
Betriebe setzen auf Prämien fürs Nichtrauchen. ©Symbolbild/Bilderbox
Immer mehr Betriebe zahlen Sonderprämien für Nichtraucher. Aber auch die Stadt Feldkirch belohnt Lehrlinge, welche die Finger von Zigaretten lassen. Bei Getzner Textil hingegen ist den Auszubildenden der Griff zum Glimmstängel unter der Arbeitszeit komplett untersagt.
Ausstempeln für Rauchpause

Jeder Lehrling der Stadt Feldkirch, der nicht raucht, erhält eine Prämie von 150 Euro jährlich. Für den Erhalt der Prämie ist eine bindende Zusage des Lehrlings zu Beginn eines jeden Lehrhalbjahres Voraussetzung. Die Zahlungen werden bis zum Ende der Ausbildung angesammelt und erst nach Lehrabschluss ausbezahlt. Auch bei der Julius Blum GmbH in Höchst gibt es für Nichtraucher unter den Lehrlingen eine Prämie.

Rauchen für Lehrlinge verboten

Bei Getzner Textil in Bludenz wird dieses System ebenfalls angewandt. Jeder Lehrling, der nicht raucht, erhält monatlich 25 Euro, die auf einem dafür eingerichteten Konto gutgeschrieben werden. „Unter der Arbeitszeit ist das Rauchen für Lehrlinge grundsätzlich untersagt. Was sie privat machen, wird nicht kontrolliert. Hier vertrauen wir auf die Handschlagqualität jedes Einzelnen“, erklärt Lehrlingsleiter Werner Gohm im Gespräch mit VOL.at.

Diskriminierung

Für Jurist Michael Simma von der Arbeiterkammer liegt die Frage nach einer Nichtraucherprämie im Ermessensspielraum des jeweiligen Unternehmens. „Ein Rauchverbot für Lehrlinge, während es den restlichen Mitarbeitern erlaubt ist, sehe ich allerdings eher kritisch. Hier hätte man bei einer Klage  aufgrund des Tatbestandes der Diskriminierung sicher gute Chancen“, erklärt Simma auf VOL.at-Nachfrage. Dazu wird es aber wohl nicht kommen, da es bei Getzner Textil ein „Gentlemen‘s agreement“ zwischen Unternehmen und Lehrlingen gibt und im Sinne der Jugendlichen gehandelt wird. „Wir möchten einfach, dass unsere Lehrlinge nicht rauchen. Umso länger wir sie davon abhalten können, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie nie damit beginnen“, sagt Werner Gohm. Das Rauchverbot werde von den 56 Lehrlingen akzeptiert, etwa 30 Prozent davon sind Raucher.

(VOL.at/Robert Blum)

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