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Rauch zahlt 4,2 Mill. Euro

Wenig glücklich über Meldungen, dass für die konkursante Stahlbau Meyer in Nüziders "das endgültige Aus" gekommen sei, zeigte sich Masseverwalter Dr. Kessler. "So gut wie fix" ist dagegen die Übernahme der Meyer-Liegenschaft durch den hier unmittelbar angrenzenden Nachbarn, den Rankweiler Fruchtsafterzeuger Rauch.

Wenig glücklich über Meldungen,
dass für die konkursante Stahlbau Meyer in Nüziders “das endgültige
Aus” gekommen sei, zeigte sich Masseverwalter Dr. Bernhard Kessler im “VN”-Gespräch. “Es gibt zwei ernsthafte Interessenten für Knowhow, Maschinenpark und Belegschaft(steile) von Meyer Stahlbau.”

Diese beiden (von ursprünglich zehn) übergebliebenen Interessenten
sind Kessler zufolge die international operierende Waagner-Birò und
die Frigo in Nüziders. “Noch ist völlig offen, ob überhaupt und was
für eine Übernahme/Auffang-Konstruktion mit welchem dieser beiden
Partner gelingt: Im Idealfall würde der Übernehmer nicht nur eine
beträchtliche Zahl der über 100-Meyer-Beschäftigten einstellen,
vielleicht könnten gar der Firmengründer und sein Sohn maßgeblich in
die Firma ,Meyer neu’ eingebunden werden, die unter Umständen auch
künftig das ,Meyer’ im Firmenwortlaut führen könnte. All diese Fragen
sollten bis Mitte Jänner ausverhandelt sein”, setzte sich Kessler
gestern als Limit.

“So gut wie fix” ist dagegen die Übernahme der Meyer-Liegenschaft durch den hier unmittelbar angrenzenden Nachbarn, den Rankweiler Fruchtsafterzeuger Rauch. “Mit den für 9000 bebaute
und 6000 unverbaute Quadratmeter gebotenen 4,2 Mill. Euro, die einen
Quadratmeterpreis von 290 Euro bedeuten, war das Offert so attraktiv,
dass ich als Masseverwalter und der Gläubigerausschuss sofort ja
sagten. Vorbehaltlich der Zustimmung des Konkursrichters, der aber
nächsten Montag seine Unterschrift kaum verweigern dürfte”, sieht
Kessler in den 4,2 Mill. Euro für Areal und Halle (ohne Maschinen und
Einrichtungen) ein Angebot, bei dem auch für die nicht besicherten
Gläubiger noch ganz schön was abspringt.

“Wir ließen uns diese Liegenschaft deshalb einiges kosten, weil sie
zu unseren bestehenden 60.000 m2 in Nüziders idealer nicht situiert
sein könnte. Wir brauchen nur eine Mauer abzubrechen, um zu
arrondieren”, erklärte dazu auf “VN”-Anfrage Roman Rauch. Die
Meyer-Halle könnte in sechs Monaten adaptiert und in Folge mit
Produktionsanlagen für Fruchtsäfte bestückt werden, “wir könnten dort
in 8 bis maximal 12 Monaten mit der Erzeugung starten” (Rauch). Diese
Chance habe sich Rauch “einfach nicht entgehen lassen können”, zumal
seit längerem in Rankweil wie in Nüziders “ohnehin stets am Limit
produziert wird”. Das sei auch der Grund, warum Rauch mit der
Gemeinde Ludesch weiter in Verhandlungen bleibe, wo Rauch ein
weiteres Produktionsareal erwerben will.

Wie der Vorarlberger KSV-Chef Dkfm. Peter Mayer bestätigte,
meldeten fast 300 Gläubiger Forderungen in Höhe von 11,3 Mill. Euro
an – wieviel anerkannt wird, ist noch offen.

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