"Rätschner" danken für die Spenden

Schruns. “Es ist lieb von den Leuten, wenn sie uns eine kleine Spende geben.” Stellvertretend für alle begeisterten “Rätschnerinnen”, “Rätschner” und Glöckner dankt der 14jährige Lukas Feuerstein den Schrunserinnen und Schrunsern für die freundlichen Gaben.
Für Lukas war das heurige “Rätschnen” – unter Hauptmann Andreas Schlatter – eine Premiére. “Meine Kollegen haben gesagt, ich könnte einmal mitgehen, denn eine ‘Rätsche’ war noch übrig”, erzählt der Tschaggunser. Ihn freut es besonders, dass in Schruns so viele Jugendliche diesen alten Brauch lebendig halten. Als Rätschner kommt man bis zum Alter von 16 Jahren in Frage. “Zuerst wird zumindest fünf Jahre ‘g´rätschnat’. Je nach Notwendigkeit, wird man dann Taktgeber oder läutet die Glocke”, informiert Hauptmann Andreas. In die etwa 40köpfige Rätschnergruppe werden auch Mädchen aufgenommen. Sie haben die Aufgabe, den Takt anzugeben oder zu rätschnen, ergänzt Franz Felix Juen.
Der zehnjährige Matthias Robé hat heuer zum dritten Mal “g´rätschnat”. Auf sein Lärminstrument, welches Arnold Schwarzhans aus Gantschier gebaut hat, ist er mächtig stolz. Beim Krachmachen sind auch viele Freunde von Matthias mit dabei – da macht die Brauchtumspflege doppelt soviel Spaß! “Rätschnen ist mein Hobby”, versichert der ebenfalls zehnjährige Raphael Netzer. Mit seiner Rätsche, die sein Onkel gefertigt hat, stand er heuer schon zum fünften Mal im Einsatz. Die Schrunser Rätschner verfügen auch über vier Glocken: die Hauptmannglocke, Zehnerglocke, Elferglocke (“Vizeglocke”) und Totenglocke, wobei die ersten beiden schon vierzig Jahre alt sind.
Das Fotoalbum zeigt die Schrunser Rätschner am Karsamstag 2010 und außerdem Eindrücke der Feier der Heiligen Erstkommunion am Weissen Sonntag, dem 11. April 2010. 16 Mädchen und Buben waren erstmals zum Tisch des Herrn geladen. Die Feierlichkeiten in der Pfarrkirche Schruns standen unter dem Motto “Wasser – Quelle des Lebens”.