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Rate Your Date - Kritik und Trailer zum Film

Teresa (Alicia von Rittberg) datet jedes Wochenende neue Männer und kostet ihr Leben als Single in Berlin in vollen Zügen aus. Ihre alleinerziehende beste Freundin Patricia (Nilam Farooq) ist das genaue Gegenteil. Sie glaubt noch an die große Liebe. Und deshalb datet sie nicht wahllos Typen, sondern wartet, bis es von ganz allein "Klick" macht.

Wer nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit gehen – diesen Grundsatz beherzigen immer mehr Filmemacher, die sich mit ihren Geschichten dem von sozialen Netzwerken geprägten Zeitgeist anpassen. Dating-Webseiten und Smartphone-Apps wie Tinder stehen hoch im Kurs. So auch bei “Rate Your Date”. Ab Freitag im Kino.

Rate Your Date: Kurzinhalt zum Film

Nach “Safari – Match Me If You Can” ist “Rate Your Date” der nächste Film, in dessen Zentrum eine solche App steht. Und so viel lässt sich vorab sagen: Gäbe es “Rate Your Date” im echten Leben, hätte Tinder wohl ausgedient. Umso bedauerlicher ist es da, dass Regisseur David Dietl, Sohn der Regielegende Helmut Dietl, wenig aus dem Konzept herauszuholen vermag.

Teresa (Alicia von Rittberg) trifft jedes Wochenende neue Kerle und kostet ihr Leben als Single in Berlin in vollen Zügen aus. Ihre alleinerziehende beste Freundin Patricia (Nilam Farooq) ist das genaue Gegenteil. Sie glaubt noch an die große Liebe. Und deshalb datet sie nicht wahllos Typen, sondern wartet, bis es von ganz allein “Klick” macht. Zu oft musste sie schließlich schon feststellen, dass die Männer etwas ganz anderes sind als sie vorgeben. Für Teresa ist diese Erkenntnis die Initialzündung für ein Projekt: Sie will eine App entwickeln lassen, über die man seine Date- und Sexpartner mit Hilfe von Hashtags bewerten kann. #Sextremist oder #MissPerfect? #Heartbreaker, #CrazyBitch oder #Hinhalter?

Bei ihren neuen Freunden Anton und Paul schlägt dieses Konzept voll ein und die Clique macht sich ans Programmieren. Tatsächlich liebt dann auch ganz Deutschland die App, doch als Teresa vorschlägt, dass die Nutzer auch ihre eigenen Hashtags vergeben können, schlägt die Stimmung um und aus der Dating-Plattform wird eine App zum Mobben.

Dass “Rate Your Date” lange Zeit durchaus glaubhaft ist, liegt daran, mit welchem Feingefühl Regisseur und Autor Dietl aufzeigt, wie dieses Wunderwerk der Datingtechnologie überhaupt zu einem solchen Erfolg werden konnte. Wenn man den vier Hauptdarstellern so beim Ideensammeln zusieht, bekommt man ein Gespür für die Hingabe für das Projekt. Und dass sich die schließlich auch auf die App-Nutzer überträgt, macht nur Sinn.

Rate Your Date: Die Kritik

Doch leider bezieht sich dieser Eindruck nur auf die erste Hälfte des Films. David Dietl und seine Co-Autorin Katharina Eyssen (“Heute bin ich blond”) entscheiden sich nämlich in der zweiten dafür, auch die Schattenseiten des Onlinedatings aufzuzeigen. Das ist zwar prinzipiell löblich, doch die Art und Weise, wie das geschieht, ist bis zuletzt allzu oberflächlich. Die Idee der selbst erstellten Hashtags, über die man sein Date eben dann auch als #FetteSau oder dergleichen bewerten kann, läuft aus dem Ruder. Irgendwann berichten sogar die Medien von der “Mobbingapp”. Und doch bleiben die Konsequenzen für das Team aus.

Wenn sich im letzten Drittel schließlich sogar ein Mädchen aus dem Fenster stürzen will, weil sie über die App fertiggemacht wird, inszeniert Dietl diese Szene als oberflächlichen Spannungsmoment und nicht als Anklage gegen die fehlende Weitsichtigkeit bei der Entwicklung dieser App. Das spiegelt sich auch in der Inszenierung wider: “Rate Your Date” bleibt bis zuletzt die sonnendurchflutete, von Pophits durchzogene Komödie mit flotten Sprüchen und gut gestylten Darstellern, die den Ernst der Lage ganz einfach nicht zu begreifen scheinen. Da hilft es auch nicht, dass das Ensemble leidenschaftlich aufspielt und auch bis in die letzte Szene Gas gibt.

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(APA/Red)

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