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Rat auf Draht: Deutlich mehr Jugendlichen-Beratungen zum Thema Suizid

Rat auf Draht meldet einen Anstieg der Gespräche zum Thema Suizid - und zwar um 20 Prozent im Vorjahresvergleich
Rat auf Draht meldet einen Anstieg der Gespräche zum Thema Suizid - und zwar um 20 Prozent im Vorjahresvergleich ©Pixabay (Sujet)
Rat auf Draht erlebt aktuell einen Boom. Die Dramatik der Themen bei Beratungsstellen für Jugendliche hat indessen seit dem ersten Corona-Lockdown stark zugenommen - so ist etwa Suizid häufig ein Thema.
16 Prozent haben suizidale Gedanken
30.000 Euro mehr für Rat auf Draht

"Statt über Liebeskummer oder die erste Reise ohne Eltern führen wir immer mehr Gespräche zu Angstzuständen, Essstörungen und Suizid", sagte Birgit Satke, Leiterin von Rat auf Draht. Mitarbeiter der Hotline führten täglich vier Gespräche zum Thema Selbstmord - ein Anstieg um 20 Prozent im Vorjahresvergleich, hieß es seitens Rat auf Draht.

Suizid: Häufigste Todesursache bei Jugendlichen

"Suizid zählt zu den häufigsten Todesursachen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen weltweit und wird trotzdem immer noch als Tabu-Thema behandelt", sagte Satke.

Zum Welttag der Suizidprävention am Freitag (10. September) will die Hotline das Bewusstsein für das Thema schärfen - und darauf aufmerksam machen, dass in Österreich 70.000 kassenfinanzierte Therapieplätze für Kinder und Jugendliche fehlen. "Das Angebot müsste dringend massiv ausgebaut werden", forderte Satke.

Jugendliche in Lebenskrisen: Was Angehörige tun können

Doch nicht nur Experten können Jugendlichen in schwierigen Lebenssituationen helfen, auch Angehörige können etwas zum Wohlbefinden ihrer Kinder beitragen, weiß Corinna Harles von der Rat auf Draht Elternseite: "Es gilt, im offenen Gespräch zu bleiben und liebevoll nachzufragen. Die Probleme fühlen sich für Betroffene unlösbar an. Auch dann, wenn sie von außen betrachtet vielleicht so wirken, als könnten sie leicht gelöst werden. Scheuen Sie sich nicht, Suizidgedanken direkt anzusprechen", sagte die Expertin.

Rat auf Draht ist eine Notruf-Hotline für Kinder und Jugendliche. Sie wird laut eigenen Angaben von SOS-Kinderdorf überwiegend über Spenden finanziert.

(APA/Red)

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