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Rassistischer Artikel der Gratis-Zeitung "Heute" vom Presserat verurteilt

Der Presserat verurteilte den rassistischen Artikel der Gratis-Zeitung "Heute".
Der Presserat verurteilte den rassistischen Artikel der Gratis-Zeitung "Heute". ©Vienna.at
Im Dezember sorgte ein Artikel in der Gratis-Zeitung "Heute" für Aufregung. Bei der Berichterstattung über einen Mordfall in Kärnten stand im Text, dass der mutmaßliche Täter zur Sorte Mann gehöre, "die zum Glück eher hinterm Halbmond lebt. In Ländern, wo das Gesäß beim Beten höher ist als der Kopf". Die Verfasser werden nun unentgeltlich gemeinnützige Arbeit für islamische Organisationen leisten. Außerdem werde man die Mitarbeiter der Zeitung schulen, um die Sensibilität zu schärfen.
Aufregung um Heute-Artikel
Diskussion um Konsequenzen
Redakteure beurlaubt
Der Presserat schaltet sich ein

Wie berichtet hat der Presserat sich mit dem betreffenden Artikel der Gratiszeitung beschäftigt und in diesem wie erwartet schwerwiegende Verletzung des Ehrenkodex erkannt. 66 Leser hatten sich über den Artikel beschwert. Der Presserat sah darin “eine Pauschalverunglimpfung von Menschen mit muslimischem Glauben; gleichzeitig auch eine Diskriminierung aus religiösen beziehungsweise rassistischen Gründen sowie eine Herabwürdigung einer anerkannten Religionsgemeinschaft, die geeignet ist, berechtigtes Ärgernis zu erregen”, hieß es am Montag in einer Aussendung.

Konsequenzen für Mitarbeiter von “Heute” 

Positiv wurde die Entschuldigung des Chefredakteurs auf der Webseite gewertet, wohingegen die Reaktion in der Printausgabe von “Heute” “nicht ausreichend” war, da dort in erster Linie die raschen Konsequenzen der Chefredaktion gelobt wurden und nicht die Entschuldigung im Vordergrund stand, so der Presserat.

Rassistische Artikel und Formulierungen vermeiden

Gewürdigt wurden aber die “umfangreichen Konsequenzen”, die die Gratiszeitung aus dem Vorfall gezogen habe: Gegen die Autoren des Artikels wurden disziplinäre Maßnahmen ergriffen, die Autoren haben sich bereit erklärt, unentgeltlich gemeinnützige Arbeit für islamische Organisationen zu leisten, die Chefredaktion wird in Absprache mit dem Betriebsrat einen redaktionsinternen Verhaltenskodex entwickeln, gegenüber der Chefredaktion wurden neue Kontrollschleifen für spät am Abend verfasste Artikel eingeführt und es wird Schulungen geben, um die Sensibilität der “Heute”-Redaktion zu schärfen.

“Heute” ist nicht Mitglied des Presserats und hat sich dessen Schiedsgerichtsbarkeit bis dato nicht unterworfen. Von der Möglichkeit, an diesem Verfahren teilzunehmen und Stellung zu nehmen, hat “Heute” aber Gebrauch gemacht. (APA)

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