Rassismus die rote Karte zeigen

“ Elisabeth Rüf zeigt Vorurteilen und rassistischen Taten und Äußerungen die rote Karte. Gemeinsam mit rund 20 Jugendlichen absolvierte sie ein ganztätiges Seminar in St. Arbogast und mehrere Workshops. Dabei haben die Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft und Religionszugehörigkeit das Rüstzeug bekommen um so in Teams anderen Jugendlichen in Workshops Strategien im Umgang mit Rassismus und Vorurteilen aufzuzeigen.
„Noch heute gibt es mehr Ausgrenzung und rassistisches Verhalten, als man glauben würde“, sagt Elisabeth Rüf. „Ich will Probleme und Situationen aufgreifen, die uns in unserem täglichen Leben begleiten, um Rassismus und Vorurteilen etwas entgegenzusetzen. Ich möchte Toleranz schaffen gegenüber denjenigen, die grundlos verurteilt werden.“
Acht Teams ausgebildeter Anti-Rassismus-TrainerInnen sind derzeit unterwegs, um an Vorarlberger Schulen anderen Jugendlichen die Thematik begreifbar zu machen. „Gerade betroffene Jugendliche sind ExpertInnen. Sie sind für andere Jugendliche greifbarer und authentischer“, weiß youngCaritas-Mitarbeiter Oliver Natter, der das Projekt für die Caritas Vorarlberg betreut.
Die Teams können für Workshops an Schulen gebucht werden. „Das Angebot ist für alle Schulen und Unternehmen offen“, so Oliver Natter. Bisher gab es Einsätze an mehreren Berufsschulen, an Vorarlberger Mittelschulen und an der Bakip Feldkirch. „Die Resonanz von LehrerInnen und vor allem von SchülerInnen war durchwegs positiv“, freut sich Oliver Natter über das positive Echo.
Übrigens, die Ausbildung, die Workshops werden aus Mitteln der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung finanziert und sind so für alle Schultypen kostenlos.
Umfrage: Warum engagierst du dich gegen Rassismus?
Filiz Ugurlu: Immer wieder werden Jugendliche diskriminiert und ausgegrenzt. Das will ich nicht akzeptieren. Ich will nicht wegschauen. Ich möchte Jugendlichen eine andere, eine neue Sichtweise vermitteln und vielleicht so dazu beitragen, etwas zu bewegen.
Samantha Segat: Vielfach werden rassistische Taten und Äußerungen in der Öffentlichkeit totgeschwiegen. Mit meinem Engagement möchte ich ein wenig dazu beitragen, dass Vorurteile abgebaut werden und mehr Toleranz gegenüber anderen Kulturen aufgebracht wird.
Melek Özdemir: Rassismus ist etwas ganz Gefährliches. Das Aussehen oder die Religionszugehörigkeit eines Menschen sagen rein gar nichts über einen Menschen aus. Es ist wichtig, dass man jeder/jedem auch wenn sie/er eine andere Kultur, Rasse oder Religion hat, wertfrei und offen gegenübertritt. Das möchte ich auch anderen Jugendlichen vermitteln.
Hakan Üctepe: Aufgrund meines Aussehens wurde ich schon selber angegriffen und ausgegrenzt. Keiner möchte da hinschauen oder gar handeln. Dem möchte ich etwas entgegenhalten und gleichzeitig möchte ich andere Jugendliche für dieses Thema sensibilisieren.
Quelle: Caritas Vorarlberg