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Rapid vor Pflichtsieg gegen Altach

Rapid-Coach Peter Pacult nimmt die Partie gegen das Schlusslicht nicht auf die leichte Schulter: "Gegen Ende der Saison leidet oft ein bisschen die Konzentration."

Österreichs Fußball-Rekordmeister Rapid steht am Samstag (18.00 Uhr/live Premiere) in der 20. Bundesliga-Runde vor einem Pflichtheimsieg gegen Schlusslicht SCR Altach. Die Wiener, die drei Punkte hinter Tabellenführer Red Bull Salzburg auf Rang drei liegen, fügten den Vorarlberger in den beiden bisherigen Saisonduellen jeweils ein Debakel (7:2 mit Hoffer-Viererpack und 5:1) zu. Trotzdem sind Steffen Hofmann und Co. gewarnt, immerhin feierten die Altacher zuletzt zwei Heimsiege in Serie (4:1 gegen Mattersburg/3:0 gegen Kapfenberg) mit einem Torverhältnis von 7:1.

Pacult bleibt vorsichtig
Auch Rapid-Coach Peter Pacult nimmt die Partie keinesfalls auf die leichte Schulter. “Man muss jedes Spiel neu starten. Es wird vor allem schwer, weil die Saison dem Ende zugeht, da leidet oft ein bisschen die Konzentration”, ist sich der 49-Jährige bewusst. Seit dem jüngsten Duell mit Altach am 8. November, wo Nikica Jelavic mit einem Triplepack erstmals im Hütteldorfer Dress groß aufgeblüht war, habe sich beim Gegner sehr viel verändert. “Sie haben personell etwas geändert, es hat sich etwas getan”, sagte Pacult.

Hannes Eder will Stammplatz
“Wir müssen unserer Favoritenrolle gerecht werden und drei Punkte holen. Altach ist aber gefährlich, wir dürfen sie nicht unterschätzen”, betonte Rapids Abwehrspieler Hannes Eder. Der Tiroler spielte zuletzt Jürgen Patocka aus der Innenverteidigung und macht sich auch Hoffnungen, gegen Altach in der Startformation zu stehen. Mit ein Grund, warum Eder seine Qualitäten voraussichtlich auch in Zukunft im Dress der Hütteldorfer unter Beweis stellen will. “Ich bin positiv gestimmt und hoffe, dass ich jetzt bis zum Winter durchspielen darf. Dann gibt es auch keinen Grund, Abwanderungsgedanken zu hegen”, so der Ex-Innsbrucker.

Eders Vertrag läuft im Sommer aus, Rapid hat aber bis 31. Jänner 2009 die Möglichkeit, die Option auf den Abwehrspieler zu ziehen. Gegen Altach könnte es Eder mit dem Brasilianer Ailton zu tun bekommen. “Ailton ist immer für ein Tor gut. Der Schein trügt, dass er übergewichtig und nicht mehr schnell ist”, hat der 25-Jährige Respekt vor dem ehemaligen Werder-Bremen-Star. Man müsse ihn eng markieren, “damit er seine Qualitäten nicht entfalten kann”.

Schönenberger erwartet mehr von Ailton
Altach-Coach Urs Schönenberger ist mit seinem Stürmer-Routinier, der in den vergangenen beiden Runden drei seiner sieben Saisontore erzielt hat, aber noch nicht ganz zufrieden. “Ich erwarte noch mehr von ihm, er hat aus dem Spiel erst vier Tore (Anm./plus drei Elfmetertore) gemacht, das ist zu wenig”, meinte der Schweizer. Die Schönenberger-Elf reise jedenfalls trotz des “Doppelsiegs” mit gemischten Gefühlen nach Wien. “Rapid ist ganz klarer Favorit. Wenn sie vorne dabeibleiben wollen, müssen sie uns besiegen”, merkte der Altach-Coach an.

Das Schlusslicht, das punktegleich mit Mattersburg am Tabellenende liegt, werde sich im Hanappi-Stadion aber nicht verstecken. “Wir werden nicht viele Chancen bekommen und müssen diese nützen”, sagte Schönenberger, für den ein Punktgewinn schon ein “großer Erfolg” wäre.

Ziel ist es auch, sich für die 1:5-Pleite vor drei Wochen zu rehabilitieren. “Das 1:5 ist bei den Spielern noch in den Köpfen drinnen. Wir haben aber seit damals an den Fehlern gearbeitet”, merkte Schönenberger an. Die Altacher kämpfen jedenfalls auch gegen die eigene Auswärtsschwäche an, haben sie doch erst drei Punkte (3:1 am 5. Oktober beim LASK) in neun Spielen in der Fremde geholt.

Während es für die Vorarlberger, bei denen der Einsatz von Goalie Michl fraglich ist, gegen den Abstieg geht, haben die Wiener noch alle Chancen, als Erster zu überwintern. Für Pacult hätte dieser Titel aber wenig Bedeutung. “Im vergangenen Jahr war Sturm Graz Erster, und wo sind sie am Ende gelandet? (Anm./Rang vier)”, fragte der Ex-ÖFB-Teamstürmer. Außerdem sehe er auch keinen mentalen Bonus für den Winterkönig. “Ich weiß nicht, wo da ein psychologischer Vorteil ist. Man hat ja auch die Belastung, weil man der Gejagte ist”, meinte der Rapid-Coach.

Bis am Freitagmittag waren 15.000 Karten verkauft. Unter den Zuschauern wird auch Montenegro-Verbandspräsident Dejan Savicevic sein, der Ex-Rapidler nimmt Branko Boskovic unter die Lupe. “Das kann ein zusätzlicher Motivationsschub sein, er muss nur aufpassen, dass er das Spielerische nicht übertreibt”, erklärte Pacult.

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