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Rapid stürzt Austria in die Krise

Ausgerechnet eine blamable Vorstellung beim Erzrivalen Rapid (0:2) hat die Austria nach dem Derby noch tiefer in die sportliche Krise gestürzt.

Hatten die Violetten noch als einer der echten Titelkandidaten überwintert, so müssen sie nach drei Niederlagen in Folge sogar um einen Europacup-Platz zittern. Trainer Georg Zellhofer, der seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängert, könnte nun doch noch vor Saisonende seinen Hut nehmen.

Die Leistung im Derby war fürwahr eine enttäuschende. Spielerische Akzente vermochten die Favoritner keine zu setzen, Rapid-Torhüter Helge Payer musste sich nicht ein einziges Mal wirklich auszeichnen. Selbst Kapitän Jocelyn Blanchard oder Regisseur Milenko Acimovic, im Herbst noch absolute Leistungsträger, blieben weit unter ihren Erwartungen. Dass seine am Sonntag überraschend getroffene Entscheidung vom Abschied mit Saisonende dabei eine Rolle gespielt hat, wollten weder Zellhofer noch seine Spieler wahrhaben.

“Natürlich muss ich den Kopf hinhalten, aber die Spieler sind in der Pflicht. Hinter meiner Entscheidung darf sich keiner verstecken”, betonte Zellhofer, der vor allem Einsatz und Laufbereitschaft bemängelte. “Es kann nicht sein, dass ich auf der Bank der Emotionsgeladenste bin. In einem Derby muss mehr kommen.” An einen sofortigen Rücktritt dachte der scheidende Austria-Trainer allerdings nicht. Auch bei anderen Clubs stünden Trainerwechsel mit Saisonende fest, die die Leistung nicht beeinflussen.

Dennoch hat die Austria nur drei ihrer vergangenen 20 Pflichtspiele gewonnen. Seit dem 0:0 zu Hause gegen den LASK habe sich Verunsicherung breitgemacht, gestand ÖFB-Teamspieler Joachim Standfest. Die Leistung gegen Rapid war allerdings der negative Höhepunkt. “Das war wirklich schlecht – einer Austria nicht würdig”, betonte auch Manager Markus Kraetschmer. “Jetzt zur Tagesordnung überzugehen, wäre unverantwortlich.” Die Austria-Führung traf daher am Mittwoch zu Gesprächen über die unmittelbare Zukunft zusammen – möglicherweise auch jene von Zellhofer.

Bei Rapid herrschte nach dem 118. Derby-Sieg dagegen eitel Wonne. Vor dem großen Schlager am Sonntag auswärts gegen Meister Red Bull Salzburg haben die Hütteldorfer ihre Titelträume am Leben erhalten. Wenngleich Trainer Peter Pacult betonte, dass die Meisterschaft weder bei Sieg noch Niederlage in Wals-Siezenheim bereits entschieden sei. “Vorerst bin ich einmal glücklich, dass wir das Derby gewonnen haben – für unsere Mannschaft, aber vor allem für unsere Fans. Wir sind dabei, das ist ganz wichtig.”

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