Damit ist auch Mattersburgs Serie von 15 Heimspielen ohne Niederlage gerissen. Maierhofer fixierte mit seinem neunten Bundesligatreffer schon in der 5. Minute den zweiten Saisonsieg der Wiener. Mattersburg fand in einer vor allem in der ersten Hälfte zerfahrenen Partie zwar durchaus Ausgleichschancen vor, musste sich letztlich aber nicht ganz unverdient den spielerisch besseren Wienern geschlagen geben.
Rapid startete beim Angstgegner ideal. Kavlak, erstmals in dieser Saison in der Startelf, leitete auf der linken Seite die frühe Führung für die Hütteldorfer ein. Boskovic leitete das Anspiel auf Hoffer weiter, der enteilte Mravac und bediente per Stanglpass Maierhofer, der problemlos scorte (5.). Der zweite Saisontreffer des baumlangen Stürmers ließ Grün-Weiß aber keineswegs befreit aufspielen. Spätestens nach etwa 25 Minuten war die Lederer-Elf dem Meister ebenbürtig, ohne aber mit einem Tor belohnt zu werden.
So vergab Sturmtank Jancker zwei gute Chancen für die Burgenländer. Die beste davon in der 35. Minute, als er nach Kovrig-Vorarbeit alleinstehend an Goalie Koch scheiterte. Unter den Augen von Famagusta-Trainer Temuri Ketsbaja, der mit Anorthosis in der Champions-League-Qualifikation auf die Hütteldorfer trifft, wurde Rapid in einer kämpferisch geführten Partie vor allem über die Flügel gefährlich. Oder über Regisseur Hofmann, dessen sehenswerte Vorarbeit Boskovic in der 41. Minute nur knapp nicht verwerten konnte.
Die Pacult-Truppe kam etwas aktiver aus der Kabine, Maierhofer (55.) und Hoffer (57.) scheiterten jeweils aus wenigen Metern. Für Aufregung sorgte Schiedsrichter Einwaller mit seiner Abseitsentscheidung in der 58. Minute, die den Torjubel Naumoskis erstickte. Nach einem schweren Patzer von Maierhofer im Mittelfeld hatte der Mazedonier (vierte Gelbe Karte im vierten Saisonspiel) alleinstehend zum vermeintlichen Ausgleich eingenetzt.
Rapid behielt in der gefälligeren zweiten Hälfte das Heft in der Hand, Mattersburg brachte sich wiederholt durch unnötige Eigenfehler um die Früchte der Arbeit. Pöllhuber hatte schließlich Glück, nach einer ungeschickten Attacke an Hoffer nur Gelb gesehen zu haben (69.).
Die Schlussminuten brachten noch einmal Hochspannung. Rapid-Verteidiger Thonhofer rettete in der 89. Minute nach einem Csizmadia-Schuss auf der Linie, wenig später parierte Koch einen scharfen Schuss Pöllhubers (90.). Hoffer vertändelte in der 92. Minute im Strafraum die Chance zur Entscheidung – es blieb aber beim 1:0 für die Gäste.
Peter Pacult (Trainer Rapid): “Unter’m Strich geht unser Sieg aufgrund der besseren Torchancen in Ordnung. Jetzt haben wir unsere Negativserie beendet und der Fluch ist endlich weg.”
Zum Abseitstor von Naumoski: “Aus meiner Sicht war das ein klares Abseits. Ich weiß nicht, warum man da noch diskutiert. Er kommt aus der Rückwärtsbewegung in die Vorwärtsbewegung. Es waren überhaupt einige Entscheidungen, bei denen der Schiedsrichter nicht glücklich war – bei Pöllhubers Foul gegen Hoffer hätte er statt Gelb Rot geben müssen, Pöllhuber war letzter Mann.”
Franz Lederer (Trainer Mattersburg): “In der zweiten Hälfte haben wir ein klares Tor geschossen. Ich kann nicht sagen, ob Jancker den Ball berührt hat oder nicht – ich glaube aber, es ist drübergestiegen. Dann wäre es ein korrektes Tor. Aber Rapid hat verdient mit 1:0 gewonnen, über den Schiedsrichter herzuziehen, bringt jetzt nichts.”
Ilco Naumoski (Mittelfeldspieler Mattersburg): “Wir waren nicht sehr abschlussstark heute. Wenn wir treffen, schaut das alles anders aus.”
Nach Betrachten der TV-Bilder des aberkannten Treffers: “Da kann ich kein Abseits sehen, das ist nicht einmal knapp. Was soll ich Rapid jetzt gratulieren, das war kein Abseitstor.”
Vorausblickend auf die nächsten Spiele: “In den nächsten Partien können wir nur dann gewinnen, wenn wir Kampfgeist zeigen oder wenn wir einen Schiedsrichter aus Russland oder der Ukraine bekommen.”
SV Mattersburg – SK Rapid Wien 0:1 (0:1)
Mattersburg, Pappelstadion, 11.200, SR Einwaller
Tor: 0:1 (5.) Maierhofer
Mattersburg: Borenitsch – Mravac, Sedloski, Pöllhuber – Atan, Kovrig (73. Wagner), Mörz, Seidl (63. Csizmadia), Salamon – Naumoski, Jancker (79. Pauschenwein)
Rapid: Koch – Thonhofer, Tokic, Patocka, Katzer – Hofmann, Heikkinen, Boskovic (78. Hiden), Kavlak (79. Dober) – Maierhofer, Hoffer (91. Jelavic)
Gelbe Karten: Atan, Jancker, Sedloski, Naumoski, Pöllhuber bzw. Hoffer, Kavlak, Tokic, Katzer, Koch
Die Besten: Atan, Kovrig, Salamon bzw. Hofmann, Kavlak, Maierhofer