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Rapid müht sich zu 1:0-Heimsieg gegen Ried

Rapid feierte am Samstag einen mühevollen und letztlich äußerst glücklichen Heimsieg gegen "Angstgegner" Ried.

Steffen Hofmann jagte bereits in der 6. Minute einen Freistoß über die Mauer zum Siegestor ins Netz, in der Schlussphase wurde den Oberösterreichern ein Elfmeter (Foul von Drazan an Hadzic) vorenthalten.

 

Die Gastgeber, nach dem 1:2 zum Frühjahrsauftakt in Salzburg unter Zugzwang, begannen gegen die Innviertler in einem Höllentempo und hatten in den ersten 20 Minuten gleich sieben gute bis beste Möglichkeiten, von denen sie auch wegen Ried-Torhüter Gebauer, allerdings nur eine einzige verwerteten. So rettete der Gäste-Keeper zweimal gegen Boskovic (4./11.) und Jelavic (14./Volley nach einer Boskovic-Vorlage) und hatte auch Glück, dass Dober (8./Kopf), Heikkinen (16./Fernbombe) und Jelavic (21.), knapp das Tor verfehlten.

Auch beim Freistoß von Hofmann (9. Saisontor), dem übrigens eher kein Foul von Stocklasa an Maierhofer vorangegangen war, berührte Gebauer den Ball mit den Fingerspitzen, zu parieren vermochte er ihn allerdings nicht. Es war übrigens das achte Tor, das Rapid in der Anfangsviertelstunde erzielte und das zehnte aus einer Standardsituation, die Rieder kassierten erst zum zweiten Mal in den ersten 15 Minuten einen Treffer, allerdings bereits zum 13. Mal aus einer Standard.

Nach dem Anfangsfurioso des regierenden Meisters kamen die Rieder auf, aber zu keiner zwingenden Chance. Stocklasa (15.), Hadzic (27.), Burgstaller (35.) und Drechsel (38.) fanden kleine Möglichkeiten vor, die allerdings auch fast durchwegs schwach abgeschlossen wurden.

Nach Seitenwechsel hatte zunächst Boskovic (Gebauer blieb wieder Sieger) eine große Chance (46.), doch sonst war auf beiden Seiten lange Zeit nur noch von dem einen oder anderen Weitschuss zu berichten. Erst im Finish ging es dann drunter und drüber und der Ausgleich lag mehrmals in der Luft. In der 77. Minute rettete nach einem Corner Eder bei einem Schuss von Mader auf der Linie. Eine Minute später gab es Elferalarm im Wiener Strafraum (Hoffer und Glasner). Dann flog Thonhofer (81.) mit Gelb-Rot vom Platz, drei Minuten später folgte Drazan, der nach einem klaren Elferfoul an Hadzic ebenfalls mit Gelb-Rot gehen musste. Referee Hofmann, der nicht gerade seinen besten Tag hatte, entschied zunächst auf Elfer, verlegte den Tatort nach Kunsultation seines Assistenten aber außerhalb des Strafraums.

In den hektischen Schlussminuten verteidigte Rapid den Vorsprung und hatte mit neun Mann sogar noch eine hundertprozentige Chance, als Pehlivan in der 93. Minute bei einem Konter alleine vor Gebauer kläglich vergab. Damit blieb Rapid in der Bundesliga daheim gegen die auswärts unglaublich erfolglosen Rieder (nur ein Sieg in den jüngsten 26 Spielen) auch im 24. Duell (17 Siege, 7 Remis) ungeschlagen.

Peter Pacult (Rapid-Trainer): “Wir haben die ersten 25 Minuten einen sehr guten Fußball gespielt, druckvoll und mit etlichen sehr guten Chancen und einem wunderschönen Tor. Da wir nicht das zweite Tor gemacht haben, kamen wir später unter Druck, Ried hatte zwar keine klare Torchance, aber der Schiedsrichter hätte im Finish auch anders entscheiden können. Diese drei Punkte tun uns jedenfalls sehr gut, vor allem wenn man auch die anderen Ergebnisse berücksichtigt. Unsere tolle Serie im Hanappi-Stadion (Anm.: 16 Siege, drei Remis in jüngsten 19 Spielen) wird einmal zu Ende gehen.” Pacult kritisierte auch Thonhofer (“Ansonsten war ich mit ihm zufrieden”) und Drazan für ihre Aktionen, die zu Gelb-Rot geführt hatten. “Sie haben sich nun rausgespielt, denn für Mattersburg sind sie sowieso gesperrt.”

 

Paul Gludovatz (Ried-Trainer): “Rapid hat sehr gut begonnen und hätte auch 2:0 oder 3:0 führen müssen. Gebauer hat uns im Spiel gehalten. Was die beiden Elferszenen betrifft, so hat sich der 44-jährige Louis Hofmann wohl von dieser tollen Stimmung beeindrucken lassen. Vor dem Freistoßtor war es für mich ehr ein Stürmerfoul. Aber ich habe das Spiel schon abgehakt, die Konzentration gilt ab morgen voll dem Cupmatch.”

Louis Hofmann (Referee): “Nach Ansicht der Bilder wäre beim zweiten Fall ein Elfer zu geben gewesen. Ich wollte dies auch zunächst tun, der Assistent hat mich aber angepipst und das Foul außerhalb des Strafraums gesehen. Da war ich mir dann auch nicht mehr so sicher, was im Nachhinein falsch war. Das tut mir leid. Bei der ersten Szene hätte ich auch nach den Bildern keinen Elfer gegeben.”

Steffen Hofmann (Rapid-Kapitän):” Wir hätten das 2:0 machen müssen, dann wären wir nicht mehr so gewaltig unter Druck geraten. Bei den Elferszenen hatten wir Glück. Über mein Freistoßtor (Anm.: das erste seit elf Monaten) bin ich sehr glücklich, umso mehr als es zum Sieg führte.”

Oliver Glasner (Ried-Abwehrspieler): “Für mich waren beide klare Elfer. Hoffer trifft mich von hinten auf der Achillessehne. Gegen neun Mann haben wir es dann mit der Brechstange versucht. Rapid hat unglaublich stark begonnen, wie wir in Mattersburg. In der zweiten Hälfte lief es für uns dann besser.”

SK Rapid Wien – SV Josko Ried 1:0 (1:0)
Hanappi-Stadion, 16.200, SR Louis Hofmann

Tor: 1:0 (6.) Hofmann (Freistoß)

Rapid: Payer – Dober, H. Eder, Patocka, Thonhofer – Hofmann, Heikkinen, Pehlivan, Boskovic (58. Drazan) – Maierhofer, Jelavic (72. Hoffer/86. Harding)
Ried: Gebauer – Stocklasa, Glasner, Burgstaller – Brenner (26. Hadzic), Mader, Kujabi (89. Bammer) – Lexa, Drechsel, Nacho – Salihi (62. Yeray Ortega)

Gelb-Rote Karten: Thonhofer (81.), Drazan (84.)
Gelbe Karten: Pehlivan bzw. Glasner, Mader, Kujabi, Lexa, Drechsel
Die Besten: Hofmann, Heikkinen bzw. Gebauer, Kujabi

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