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Rapid im Horr-Stadion seit drei Jahren ohne Derby-Sieg

Wiener Derby: Es geht ums Prestige, um wichtige Punkte im Titelkampf und da wie dort auch um das Ende von negativen Serien.

Die Gastgeber sind schon seit sechs Partien oder 4. März 2007 (2:1) ohne Derby-Erfolg, die Gäste haben zuletzt am 22. Oktober 2005 in Favoriten gewonnen (2:0). Grünweiße Siege am Verteilerkreis sind überhaupt rar. In 22 Partien seit 22,5 Jahren gelangen den Rapidlern im Horr-Stadion lediglich zwei volle Erfolge.

Der erste datiert vom 23. Mai 1986, als Reinhard Kienast, Peter Hrstic und Zlatko Kranjcar bei einem Gegentor von Toni Polser (Elfer) für ein 3:1 sorgen. Der zweite kam vor drei Jahren am 22. Oktober zustande. Damals bescherten Axel Lawaree und Marek Kincl den Gästen in der Höhle des Löwen ein 2:0.

Zuletzt siegten die Violetten über den Stadtrivalen vor eigenem Publikum, und zwar am 4. März 2007. Markus Kiesenebner und David Lafata schossen ein schnelles 2:0 heraus, ehe Jozef Valachovic im Finish zum Endstand von 1:2 verkürzte. Seit damals gewann Rapid drei Vergleiche, drei Treffen endeten remis, wobei Austria nur insgesamt zweimal ins Tor traf.

Die Austrianer sind seit genau 275 Minuten gegen Rapid ohne Tor, zuletzt traf der im Sommer zum FC Magna Wr. Neustadt gewechselte Hannes Aigner beim 2:2 am 21. Oktober 2007 im Horr-Stadion. Das jüngste Derby am 24. August 2008 im “St. Hanappi” blieb nicht wegen des klaren 3:0-Sieges von Rapid, sondern vielmehr wegen eines unrühmlichen Höhepunkts in lebhafter Erinnerung.

Damals warf in der Anfangsphase aus dem Austria-Sektor ein Rowdy – es soll sich um ein 17-Jährigen Burschen aus der Donaustadt handeln – einen Böller Richtung Rapid-Tormann Georg Koch. Der Deutsche befindet sich noch heute im Krankenstand, seine Karriere könnte wegen Gehörschäden und Gleichgewichtsstörungen möglicherweise vorzeitig beendet sein. Der 36-Jährige hatte bis zu dem Zwischenfall nur sieben Liga-Spiele für Rapid bestritten.

Wie Koch standen auch in den vergangenen Jahren des öfteren Torhüter im Mittelpunkt von Ausschreitungen. Im Derby am 26. Mai 2005 im Happel-Stadion fügte Austria-Keeper Joey Didulica dem Rapid-Stürmer Axel Lawaree mit einer Brutalo-Attacke schwere Kopfverletzungen zu. Unschöne Szenen brachte die “Revanche” am 22. Oktober 2005 in Favoriten, als im Rapid-Sektor eine Didulica-Attrappe auf einem Galgen aufgehängt wurde und der Kroate mit Leuchtraketen unter Beschuss genommen wurde.

Die Violetten standen den grünweißen Anhängern am 4. März 2007 am Verteilerkreis um nichts nach. Sie trafen mit einem Feuerwerkskörper Schlussmann Helge Payer. Während der Rapidler weiterspielte, demolierten die Gäste-Besucher die Osttribüne, rissen Sitzbänke aus ihren Verankerung und schleuderten sie gegen Polizisten.

Kein Wunder also, dass das 287. Derby am Dienstag unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen ablaufen wird. Ein neuerlicher Eklat könnte dazu führen, dass Lokalduelle künftig vielleicht nur noch im “neutralen”, weder von Austria noch Rapid geliebten Prater-Oval ausgetragen werden müssen. Beide Seiten waren im Vorfeld des Derby bemüht, an ihre Fans zur Besonnenheit aufzurufen.

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