Rainer Juriatti und die Geschichte seiner Sternenkinder
„Du musst ihn lieben, damit nur ein einziger Mensch ihn liebt“, es klingt wie ein Auftrag, eine verzweifelte Hoffnung und es sind die ersten Gedanken, mit denen Rainer Juriatti die Leser/innen seines neuen Buchs konfrontiert. Rainer und Vera Juriatti sind selbst Eltern von Sternenkindern. Fünf sind es. Und Pablo ist ganz besonders. Er kam in der 25. Schwangerschaftswoche tot zur Welt. Sein kleines Herz hatte einfach aufgehört zu schlagen. „Er ist zur Welt gestorben“, sagt Juriatti. Mehr als 20 Jahre brauchte er, um die Geschichte seines Sternenkindes Pablo schreiben zu können.
Sternenkinder brauchen eine Stimme
Heute leben Rainer Juriatti und seine Frau in der Steiermark – gemeinsam mit ihren beiden Kindern Tonio und Chiara. Und natürlich hat das Leben mit ihren fünf Sternenkindern das Paar und die ganze Familie geprägt. Eine Erfahrung, die sie dabei immer und immer wieder gemacht haben, ist die der bemitleidenden Blicke und der fehlenden Worte. Deshalb reden sie, die Juriattis, denn sie wissen: „Sternenkinder brauchen eine starke Stimme“.
Verwaiste Eltern
Mit der IG Geburtskultur a-z und dem EthikCenter der Katholischen Kirche Vorarlberg haben sie Mitstreiter/innen für diese Kinder und ihre verwaisten Eltern gefunden. Die IG Geburtskultur setzt sich ganz allgemein für eine neue Diskussion um die Geburt ein. Aber auch hier sind es die Schicksale und Fragen rund um frühverstorbene Kinder, die ganz besonders berühren. In einem gemeinsam organisierten FrauenSalon mit der Katholischen Kirche Vorarlberg kam man so bereits ins Gespräch mit einer Hebamme und Sterbeamme, die verwaiste Eltern zurück ins Leben begleitet.
Weil es wichtig ist, zu reden
Mit dem Textkonzert, das Rainer Juriatti gemeinsam mit den Musikern Arnold Meusburger und Philipp Lingg gestaltet, findet die Kooperation von IG Geburtskultur a-z und dem EthikCenter der Katholischen Kirche Vorarlberg seine Fortsetzung. Textkonzert bedeutet in diesem speziellen Fall, dass Rainer Juriatti aus seinem neuen Buch liest und damit seine Erinnerungen, seinen Schmerz aber auch sein Überleben begehbar werden lässt. Die Musik von Philipp Lingg und Arnold Meusburger ergänzt das Wort und verschafft den Gedanken Ruheplätze. Alles in allem sorgt dafür, dass ein Tabuthema vielleicht ein bisschen weniger an den Rand gedrängt bleibt. Und weil es wichtig ist, über die vielen Sternenkinder im Dunkeln zu reden, endet auch dieses Textkonzert im Angebot zum informellen Gespräch – damit Tod und Leben einen Ausdruck finden können.
Termin
- „Die Abwesenheit des Glücks“
- Textkonzert mit Rainer Juriatti
- Mit Musik von Arnold Meusburger und Philipp Lingg
- 24. Oktober
- 19 Uhr
- Kapelle im Bildungshaus St. Arbogast in Götzis
- Eintritt: 15 Euro /12 Euro (ermäßigt)
- Vorverkauf und Reservierung: Katholische Kirche Vorarlberg. T 05522 3485 empfang@kath-kirche-vorarlberg.at www.ethikcenter.at www.geburtskultur.com www.arbogast.at www.juriatti.net
Quelle: Kath. Kirche Vorarlberg/Fehle