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Raich siegt im RTL in Adelboden

Raich hat am Samstag seinen 33. Sieg im alpinen Ski-Weltcup gefeiert. Der 30-jährige Tiroler gewann den Riesentorlauf in Adelboden vor dem Italiener Massimiliano Blardone. | Damen enttäuschten

Benjamin Raich hat am Samstag in Adelboden voll abgeräumt. Der Tiroler hat den Riesentorlauf-Klassiker auf dem Chuenisbärgli zum dritten Mal nach 2006 und 2007 gewonnen, der 33. Sieg seiner Weltcup-Karriere brachte Raich zudem die Führung im Riesentorlauf- und Gesamt-Weltcup. In 2:24,95 Minuten verwies Raich, der auch nach Durchgang eins geführt hatte, den Italiener Massimiliano Blardone (+ 0,24 Sekunden) und den Norweger Kjetil Jansrud (0,72) auf die Plätze zwei und drei.

Das Geheimnis seiner Liebe zu Adelboden ist für den 30-Jährigen schnell erklärt: “Dieser Hang ist extrem schwierig, das ist gut für mich.” Mit seinem dritten Riesentorlauf-Sieg in Adelboden hat Raich mit Hermann Maier gleichgezogen, der Salzburger – Sieger 1998, 1999, 2001 – war bis Samstag der einzige Österreicher mit drei Erfolgen auf der Piste im Berner Oberland gewesen.

Ebenfalls drei Riesentorlauf-Triumphe in Adelboden haben in der Weltcup-Geschichte außer Raich und Maier nur Gustav Thöni (ITA/3 Siege), Ingemar Stenmark (SWE/5) und Pirmin Zurbriggen (SUI/3) zustande gebracht. Auch für die ÖSV-Herren-Mannschaft war der Raich-Sieg vor 25.500 Zuschauern (neuer Adelboden-Rekord) ein Meilenstein, nämlich der 400. Erfolg der Weltcup-Historie. Bereits am Sonntag greifen Raich und Co. im Slalom von Adelboden (10.15 und 13.15 Uhr) nach Triumph Nummer 401.

Der Raich-Sieg war in gewisser Hinsicht auch eine Familien-Co-Produktion, denn sein Bruder und ÖSV-Trainer Florian hat den ersten Durchgang gesteckt. “Ich hab ihm gesagt, dass er nichts Besonderes und einfach so wie im Training setzen soll. Das hat er sehr gut gemacht”, meinte Raich.

Für die Schweizer Hausherren reichte es ein Jahr nach dem Doppelsieg durch Marc Berthod und Daniel Albrecht diesmal nicht zu einem Stockerlplatz. Der beste Schweizer war diesmal sensationell Sandro Viletta, mit Startnummer 53 schaffte es der 22-Jährige auf Rang vier. Berthod wurde Sechster, Didier Cuche Elfter, Carlo Janka 22. und Albrecht gar nur 26..

Zweitbester ÖSV-Athlet hinter Raich war Marcel Hirscher, der 19-Jährige erreichte im letzten Riesentorlauf vor der WM trotz akuter Darmgrippe Platz elf. “Die Krankheit hat mich sehr geschwächt, aber mir taugen die nicht ganz so aggressiven Schneebedingungen hier sehr”, erklärte Hirscher, der vor einem Jahr in Adelboden als Slalom-Neunter sein erstes Topergebnis im Weltcup erreicht hatte.

Christoph Gruber war nach dem ersten Lauf noch auf Rang drei zu finden gewesen, der Tiroler fiel jedoch im Finale auf Platz 13 zurück. “Adelboden liegt mir immer sehr gut. Aber im zweiten Durchgang hat mir das letzte Selbstvertrauen zum vollen Angriff gefehlt”, gestand Gruber, der zuvor dreimal ausgeschieden war. Die weiteren Österreicher in den Punkterängen waren Philipp Schörghofer (15.) und Stephan Görgl (23.).

Passend zur aktuellen Verletzungspechsträhne im ÖSV-Team tritt Hannes Reichelt derzeit von einem Fettnäpfchen ins nächste, in Adelboden kam durch einen spektakulären Sturz das frühe Out in Durchgang eins. “Jetzt kann ich schön langsam einen Flugschein machen, es ist momentan wie verhext”, meinte der Salzburger, der sich erst am Mittwoch bei einem Trainingssturz auf der Reiteralm eine Sprunggelenksblessur zugezogen hatte. Zudem hatte ihn in den vergangenen Tagen ein Außenohr-Infekt gehandicapt.

Vom Adelboden-Abflug blieben dem 27-Jährigen vor allem Hüftschmerzen. “Ich hab’ zuerst den linken Fuß nicht gespürt, weil ich voll auf einen Nerv geflogen bin. Mir ist richtig die Luft weggeblieben” Mittlerweile zwickt es Reichelt fast am ganzen Körper, deshalb wird sich der amtierende Super-G-Weltcup-Sieger eine rund einwöchige Pause gönnen, bis zum Kitzbühel-Super-G am 23. Jänner will der Radstädter wieder voll auf der Höhe sein.

 

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