Raich ist der große Sieger
Nach seinem Sieg im Riesentorlauf am Samstag ließ der Tiroler 24 Stunden später Rang drei im Slalom folgen, damit holte der fünffache Medaillengewinner der WM in Bormio vorzeitig die Slalom-Kristallkugel und verkürzte den Rückstand auf Weltcup-Leader Bode Miller auf 31 Punkte.
Der US-Amerikaner schied im zweiten Durchgang aus, für den 27-Jährigen war es im achten Slalom der laufenden Weltcup-Saison bereits der sechste Ausfall. Slalom-Weltmeister Raich holte seine zweite Slalom-Kristallkugel nach der Saison 2000/2001, zudem setzte er seine schön langsam unheimliche Serie fort: Raich, der am Montag seinen 27. Geburtstag feiert, ist seit dem 29. Februar 2004 (Slalom in Kranjska Gora!) nicht mehr ausgeschieden.
Für Rocca war es der sechste Weltcup-Sieg seiner Karriere, der zweitplatzierte Schwede Andre Myhrer holte sich nach Rang drei in Schladming bereits sein zweites Stockerlresultat in der laufenden Saison. Rang vier hinter Raich belegte Rainer Schönfelder, der Vorgänger des Pitztalers als Slalom-Weltcup-Sieger, der sich im Finale trotz eines schweren Fehlers vom 19. Rang nach vorne katapultierte.
Mario Matt, nach dem erstem Durchgang Vierter, schied so wie Miller im Finale aus. Der finnische Halbzeit-Leader Kalle Palander fiel auf Rang zwölf zurück, auch der Tiroler Manfred Pranger, zuletzt Sieger in Kitz und Schladming und in Kranjska Gora nach dem ersten Durchgang Zweiter, verlor Terrain und beendete das Rennen als 14.
Mann des Wochenendes war Benni Raich. Ich habe nicht volles Risiko genommen, aber die Leistung war trotzdem super. Der Gewinn der Kristallkugel ist perfekt, freute sich Raich, der vor dem letzten Saisonslalom am 13. März in Lenzerheide mit 106 Punkten Vorsprung uneinholbar vor Pranger in Führung liegt. Ich konnte locker fahren, denn nach dieser bisherigen Saison muss ich niemandem mehr etwas beweisen.
Die Lage im Gesamt-Weltcup beurteilt Raich vor dem Speed-Wochenende im norwegischen Kvitfjell (Super G und Abfahrt) und dem Weltcup-Finale in Lenzerheide (Abfahrt, Super G, Slalom, RTL) gewohnt locker: Der Polster ist kleiner geworden, das war mein großes Ziel für Kranjska Gora. Aber Bode Miller ist nach wie vor der Favorit, denn jetzt stehen vier Speed-Rennen in Folge auf dem Programm.
Für Rainer Schönfelder wäre sogar noch mehr möglich gewesen, der Kärntner wurde mit schweren Fehlern in beiden Läufen Vierter. Schade, denn der Rest war sensationell. Sieger Rocca, nach dem ersten Durchgang Dritter, war dagegen vollauf zufrieden: Das war ein toller zweiter Durchgang, der weiche Schnee hier liegt mir.