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Rabin, The Last Day - Trailer und Kritik zum Film

Amos Gitai nimmt sich Zeit. Mit "Rabin, the Last Day" legt der 65-jährige Filmemacher ein Werk vor, das die Hintergründe der Ermordung des israelischen Ministerpräsidenten Jitzchak Rabin durch den jüdischen Fundamentalisten Jigal Amir 1995 aufarbeitet.

Als Basis dienen Gitai die Protokolle der sogenannten Schamgar-Kommission, die nach dem Attentat die Umstände aufklären sollte und die erstmals in dieser Form veröffentlicht werden. Der Regisseur lässt die Verhöre der Polizisten, Augenzeugen und Regierungsmitarbeiter fast rituell in gleicher Form ablaufen, stilisiert den Raum der Kommission bewusst künstlich zur Theaterbühne, auf dem die Figuren weniger auf Naturalismus aus sind, denn als Träger der historischen Botschaft fungieren.

Rabin, The Last Day – Die Handlung und Kritik

Hinzu treten Szenen aus dem Siedleralltag und der aufgeheizten Stimmung im rechten Lager um die Zeit der Oslo-Friedensabkommen, die von Rabin initiiert wurden. Diesen politischen Hass schildert Gitai mit seiner langsamen, auf lange Einstellungen bauenden Inszenierung, ohne dabei vordergründig zu urteilen, auch wenn stets deutlich bleibt, auf welcher Seite der Filmemacher sich positioniert. Vom Lager der Friedensbefürworter sind hingegen ausschließlich Archivmaterial und Interviews in die Spielszenen geschnitten – den großen Graben zwischen den beiden Ideologien unterstreicht “Rabin, the Last Day” hier auch auf künstlerischer Ebene. Das große Projekt, für das Gitai zwei Jahre lang recherchiert hat, kommt am 4. November, dem Jahrestag des Attentats vor 20 Jahren, regulär in Israel ins Kino – und wird dort zweifelsohne für Diskussionen sorgen.

>> Alle Filmstartzeiten zu “Rabin, The Last Day”

(APA)

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