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Queen-Musical in Wien: May und Taylor loben "Humor

Zwei Legenden des Rock waren am Donnerstagnachmittag in Wien: Brian May und Roger Taylor präsentierten das Queen-Musical "We Will Rock You", das ab 24. Jänner im Raimundtheater an die internationalen Erfolge anknüpfen soll.

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Als Rock-Musiker sei es “sehr schwer, Musiktheater ernst zu nehmen”, sagte Taylor bei der Pressekonferenz der Vereinigten Bühnen Wien (VBW). “Ich halte ich es für ein oberflächliches Medium.” Jedoch habe der “Humor im Skript” seine Meinung geändert, und seitdem ist das Queen-Musical zum Publikumsmagneten geworden.

Auch dass die Musik “keine Musical-Parodie von Rock”, sondern echter Rock ist, sei wichtig, so Taylor. Die Bühnenband klingt “manchmal mehr nach uns als wir selbst”, meinte Taylor. In der Geschichte als Queen-Musiker haben “wir Fehler gemacht”, sagte May. Das Musical sei “keiner davon.” Die Queen-Musiker haben “bereits 1986 darüber geredet, ein Musical zu machen”. Dies sei “fast wie ein Witz” gewesen, sagte der Gitarrist, “die Idee ist jedoch geblieben.”

Mit der Idee, das Musical in die Zukunft zu versetzen, habe die Idee nach vielen Versuchen plötzlich funktioniert und sei zu einem kreativen Projekt geworden, so “wie ein Queen-Album zu machen. Man startet mit verrückten Träumen und verrückter Überzeugung”, so May, der sich freute, endlich in Wien zu sein: Denn hier in Österreich gebe es “die meisten Verkäufe pro Kopf” von Queen-Alben, sagte der frischgebackene Doktor der Astronomie, May.

May und Taylor stellten auch in Aussicht, dass im kommenden Jahr möglicherweise ein neues Album von Queen mit Paul Rodgers erscheinen könnte und sie danach auf Tour gehen. “Wir haben viele Songs, zwar noch nicht fertig”, sagte May. “Aber es geht außergewöhnlich gut voran”, ergänzte Taylor. Die Intendantin der VBW, Kathrin Zechner, dürfte das freuen: “Wann immer ich Beziehungskrisen oder Schulstress gehabt habe – Queen haben mein Leben immer ‘more happy’ gemacht”, sagte sie.

Das Musical jedenfalls ist eine Mischung aus Science-Fiction-Märchen, Love Story, Rock-Museum und Hall of Fame für die britische Super-Group, die sich Autor und Regisseur Ben Elton rund um die bekannten Hits von “We Are The Champions” bis zu “Fat Bottomed Girls” und “Another One Bites The Dust” einfallen ließ: Im 24. Jahrhundert sind alle Musikinstrumente verboten. Der Weltkonzern Globalsoft und seine Vorstandsvorsitzende, die “Killer Queen”, haben Emotionen wie Kaufverhalten der Menschen voll unter Kontrolle.

Die Erinnerung an individualistischere und musikalischere Zeiten hält sich nur noch als blasser Mythos, der einem jungen Mann namens Galileo als unerklärliches Echo von früher in Songtiteln und Textfetzen immer wieder in den Kopf steigt. Gemeinsam mit dem Mädchen Scaramouche wird er zum Rebellen, der auf die im Untergrund lebende Gruppe der Bohemians stößt und bei ihnen lernt, was Rock’n’Roll war. Er findet eine Gitarre und befreit die Live-Musik aus ihrer Vergessenheit.

“Das klingt vielleicht ziemlich dumm”, sagte Elton mit einem Lachen, “aber es verbirgt sich eine satirische Wahrheit dahinter”, sagte er in Hinblick auf den derzeitigen Zustand des Musikbusiness. Elton versprach in dem Haus, in dem derzeit “Rebecca” und zuvor u. a. Rainhard Fendrichs “Wake Up” erklang, die “beste Show, die ihr hier je gehabt habt”. Zwar sei heute “kein guter Tag für England”, spielte der Autor auf die nicht geschaffte Qualifikation für die EURO 2008 an. “Aber im Rock’n’Roll sind wir immer noch die Champions.” 36 Künstler auf der Bühne und zehn “wundervolle Musiker”, die May und Taylor selbst ausgesucht haben, werden die Show in Wien darbieten, so Elton. In der multinationalen Besetzungsliste findet sich auch Serkan Kaya, der im Raimund Theater bereits als Lucheni in “Elisabeth” zu sehen war.

“We Will Rock You” ist seit dem Start im Jahr 2002 sehr erfolgreich. Die Show hat sich vervielfacht, zahlreiche Ableger laufen derzeit auf der ganzen Welt, von Madrid bis Moskau und von Melbourne bis Las Vegas. Mit BB-Promotion als deutschsprachigem Kooperationspartner gibt es auch in Köln und in Zürich bereits Queen-Spektakel. Der ehemalige Bassist John Deacon hat seinen Sanktus gegeben, sagte Taylor: “Er hat uns einen sehr freundlichen Brief geschrieben, dass er uns in allem unterstützt, so lange wir ihm die Schecks weiter schicken.” Und auch die Mutter von Freddie Mercury hat einen Brief geschrieben: “Freddie würde es mögen, weil es eine Komödie ist.”

 

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