Reihung und Rapport
Vier Muster, Zuckerlfarben, textile Bildträger und ein Format sind die Konstanten, aus denen Variation entsteht. Aber wie viel Variation verträgt die Kunst, ohne beliebig zu werden? Die Frage stellt sich angesichts des knallbunten Wandensembles von Maria Hubinger nur kurz.
Schnell hakt der Blick in den zu 9er-Blöcken arrangierten, seriellen Bildtäfelchen ein, verliert sich in Reihung und Rapport, Gleichem und Ähnlichem, Unterschied und Detail. Ausgehend von der Farbe definiert Maria Hubinger ihr Tun eindeutig als Malerei.
Aus der Überlagerung von transparentem und halbtransparentem Farbauftrag und auf unterschiedlichen textilen Bildträgern entstehen vielschichtige Bildobjekte. Der Einsatz des Pinsels erzeugt Struktur, mit den Gummiwalzen kommen florale Muster ins Spiel.
Wie ein Musikstück
Doch Malen und Drucken, der Kontrast aus Neonfarben, Blütenranken und Blümchenmuster sind nur ein Aspekt der Arbeiten. Eine Zeichnung aus phosphoreszierenden Pigmenten verleiht den Bildern eine zusätzliche Ebene und noch mehr Tiefe: was sich bei Tag unauffällig wie ein Subtext in die Bildoberfläche fügt, speichert das Licht und strahlt im Dunkel.
Ordnungssystemen unterstellt, zueinander in Beziehung gesetzt und doch nicht gleichzeitig wahrnehmbar steht jedes Bild für sich und ist zugleich Teil eines funktionierenden Ganzen vergleichbar dem Miteinander verschiedener Instrumente in einem Musikstück.