“Mindestens 14 Stunden am Tag dösen unsere Faultiere vor sich hin. Um das Jungtier zu sehen, das sich im Fell am Bauch der Mutter festklammert, braucht man also noch etwas Geduld”, so Tiergartendirektorin Dagmar Schratter. Aber das Warten lohne sich.
Süßer Nachwuchs mit Steckdosen-Nase
Das kleine Faultier sei nicht nur unglaublich faul, sondern auch unglaublich herzig: “Das Jungtier hat große schwarze Knopfaugen und seine Nase erinnert ein bisschen an eine Steckdose.”
Zweifingerfaultiere sind in den Regenwäldern Südamerikas heimisch. Sie verbringen ihr Leben kopfüber in Bäumen hängend. Ihre langen, gebogenen Krallen geben ihnen in den Ästen Halt. Ihr ganzes Leben verläuft im Zeitlupentempo – auch ihre Entwicklung. Aufgrund des geringen Nährwerts ihrer Nahrung – meist Pflanzenkost wie Blätter – ist ihre Lebensweise auf Energiesparen ausgerichtet.
So leben die Faultiere – nicht nur in Schönbrunn
“Erst im Alter von etwa einem halben Jahr fangen die Jungtiere an, selbst auf einem Ast zu hängen. Dann haben unsere Tierpfleger die Möglichkeit zu erkennen, ob der Nachwuchs ein Männchen oder ein Weibchen ist.” Das Jungtier wird derzeit noch gesäugt. Mutter Alberta zeigt ihrem Kleinen aber bereits, wie man Salat knabbert. Fürsorglich kümmert sich die erfahrene Mutter um ihr Baby. Vater Einstein genießt hingegen weiterhin ungestört sein Faultier-Dasein.
(apa/red)