AA

Putins Bluthund will Atomwaffen einsetzen

Der gefürchtete "Bluthund": Ramsan Kadyrow.
Der gefürchtete "Bluthund": Ramsan Kadyrow. ©Reuters
Ramsan Kadyrow, Putins "Bluthund", will laut Telegram bis zum Äußersten gehen. Russland hat in einer weiteren Niederlage gegen die ukrainische Armee die strategisch wichtige Stadt Lyman im Gebiet Donezk aufgegeben.
Gazprom: Gastransit durch Österreich nach Italien ausgesetzt
Selenskyj will NATO-Beitritt im Schnelldurchlauf
Putin erklärt vier ukrainische Gebiete zu russischem Staatsgebiet

Die Streitkräfte seien wegen der Gefahr einer Einkesselung abgezogen worden, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Samstag in Moskau. Zuvor hatten ukrainische Behörden von rund 5.000 eingekesselten russischen Soldaten gesprochen. Demnach versuchten einige Soldaten, der Einkesselung zu entfliehen.

Jetzt auf VOL.AT lesen

Neue Frontlinie

Seit Wochen wurde um Lyman erbittert gekämpft. Nach der Niederlage im nordukrainischen Gebiet Charkiw und ihrem Rückzug von dort haben die russischen Truppen versucht, eine neue Frontlinie entlang der Flüsse Oskil und Siwerskyj Donez aufzubauen. Lyman als nächste Stadt gegenüber dem von Kiew gehaltenen Ballungsraum Slowjansk - Kramatorsk galt diesbezüglich als wichtig. Einerseits, um selbst Angriffe im Norden des Donbass-Gebiets lancieren zu können, andererseits als Barriere für eine ukrainische Gegenoffensive.

Stadt am Samstag gefallen

Nach intensiven Kämpfen ist die Stadt am Samstag gefallen. Ukrainische Einheiten hissten in Lyman die blau-gelbe Landesflagge. Die Ukrainer hatten die Stadt zuvor in die Zange genommen. Angriffe wurden sowohl von Westen als auch von Norden und Süden lanciert. Die einzige Nachschub- und Rückzugsverbindung der Russen nach Osten über Saritschne und Torske geriet unter den Beschuss der ukrainischen Artillerie. Unklar ist unter diesen Umständen, wie viele russische Soldaten gefallen oder in Gefangenschaft gekommen sind.

Russische Soldaten eingekesselt

Die ukrainischen Truppen hatten nach eigenen Angaben zeitweise etwa 5.000 russische Soldaten eingekesselt. Das sei der Stand am Samstag in der Früh, teilte der ukrainische Verwaltungschef für Luhansk, Serhij Hajdaj, mit. "Die Okkupanten haben ihre Führung gebeten, nach Möglichkeit herauszukommen, woraufhin sie eine Abfuhr erhielten", sagte er. "Sie haben jetzt drei Handlungsmöglichkeiten: Entweder können sie versuchen auszubrechen oder sie ergeben sich. Oder sie sterben alle zusammen. Da sind von ihnen etwa 5000, eine genaue Zahl gibt es nicht."

Wichtige Stadt

Russland hatte Lyman, wo vor Kriegsausbruch 20.000 Menschen lebten, im Mai eingenommen. Danach wurde es zu einem militärischen Logistik- und Transportzentrum ausgebaut. Nach der russischen Schlappe in Charkiw galt die Stadt als so wichtig, dass die russische Führung sie möglichst lange halten wollte, zumindest aber bis zur Erklärung der Annexion der vier ukrainischen Gebiete Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte die Annexion am Freitag im Rahmen eines Festakts im Kreml erklärt. Kein Staat erkennt diesen Bruch des Völkerrechts an. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte angekündigt, alle besetzten Territorien zu befreien. Er setzt dazu auf schwere Waffen des Westens und auf Militärberater der NATO-Staaten.

Atomwaffen mit geringer Sprengkraft

Der Machthaber der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, rief indes dazu auf, den Einsatz von Atomwaffen in der Ukraine zu prüfen. Kadyrow kritisierte am Samstag auf Telegram die russischen Kommandanten für den Abzug aus Lyman. "Meiner persönlichen Meinung nach sollten drastischere Maßnahmen ergriffen werden, bis hin zur Verhängung des Kriegsrechts in den Grenzregionen und dem Einsatz von Atomwaffen mit geringer Sprengkraft."

(APA)

  • VIENNA.AT
  • Ukraine-Krieg
  • Putins Bluthund will Atomwaffen einsetzen