"Putin könnte Andrew jederzeit fertigmachen" – Die Russland-Connection des Skandal-Prinzen

Ein neues Buch über Prinz Andrew erhebt schwere Vorwürfe gegen den britischen Royal. Der Sohn von Queen Elizabeth II. soll über Jahre hinweg ein verstecktes Millionenvermögen aufgebaut haben – mit Hilfe von dubiosen Kontakten, zahlreichen Auslandsreisen und unter Ausnutzung seines offiziellen Amtes.
Luxuriöser Lebensstil ohne ersichtliche Einkommensquelle
Der Investigativautor Andrew Lownie legt in seinem Buch "Entitled: The Rise and Fall of the House of York", das am 14. August erscheint, offen, wie Prinz Andrew trotz ausbleibender Einkünfte ein Leben in Luxus führen konnte. Lownie stellt die These auf, dass Prinz Andrews Militär-Rente, die er seit 1999 bezieht, und seine royale Apanage, die ihm als Mitglied des Königshauses zusteht, nicht ausreichen, um dessen luxuriösen Lebensstil zu finanzieren. 2001 wurde Prinz Andrew zwar "Sonderbeauftragter für internationalen Handel", dabei handelt es sich jedoch um ein Amt ohne Gehalt.
Laut Lownie, der vier Jahre lang für sein Buch recherchiert und mehr als 100 Interviews geführt hat, nutzte der Bruder von König Charles III. seine Rolle als Sonderbeauftragter für internationalen Handel für persönliche Zwecke – darunter kostspielige Reisen, exklusive Veranstaltungen und Begegnungen mit Oligarchen und Autokraten.
Von China ausspioniert?
Im Frühjahr 2025 wurde bekannt, dass sich Prinz Andrew auf der Suche nach neuen Verdienstmöglichkeiten – der Epstein-Skandal hatte ihm schwer geschadet – mit einem mutmaßlichen chinesischen Spion eingelassen haben soll. Der Mann sei sogar ermächtigt worden, in Andrews Namen zu handeln, als er chinesische Investoren für eine Initiative namens Eurasia Fund suchte.
Einflussreiche Kontakte nach Russland
Besonders brisant sind allerdings die beschriebenen Verbindungen nach Russland. Andrew soll, so Lownie, unter anderem bei einem offiziellen Besuch im Kreml versucht haben, sich ein Fabergé-Ei schenken zu lassen. Tim Reilly, Vizepräsident der Beratungsfirma Kroll, begleitete Andrew auf dieser Reise und sagte laut Buch: "Sogar die Russen waren schockiert über seine unverhohlene Gier."
Kreml soll belastendes Material besitzen
Lownie behauptet zudem, der Kreml könne belastendes Material über Prinz Andrew besitzen. "Putin könnte Andrew – und die gesamte königliche Familie – jederzeit zu Fall bringen, mit Fotos, Geschichten und Beweisen, die er zweifellos über ihn aus Russland hat", heißt es in dem Buch.
Unrühmlicher Spitzname des Prinzen in Diplomatenkreisen: "His Buffoon Highness" (etwa: "Seine tölpelhafte Majestät") – Der Prinz soll jeden Deal eingegangen sein, solange er davon profitierte.

Millionendeals und dubiose Geschäfte
Neben angeblichen Rüstungsdeals, Ölgeschäften und Bauprojekten wird auch ein besonders lukrativer Immobilienverkauf erwähnt: 2007 soll Andrew das Anwesen Sunninghill Park, ein Geschenk seiner Mutter Queen Elizabeth II., an einen kasachischen Oligarchen für rund 3,45 Millionen Euro über dem Marktwert verkauft haben. Offizielle Erklärungen dazu gibt es bislang nicht.
Auch ein Problem: Verbindung zu Epstein
Die enge Freundschaft zu dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein, die im Zuge der Vorwürfe gegen US-Präsident Donald Trump, der ebenfalls Verbindungen zu Epstein gehabt haben soll, sei laut Lownie nur "die Spitze des Eisbergs". Ein ehemaliger Palastmitarbeiter wird mit den Worten zitiert: "Es gibt noch Dutzende unkluge Verbindungen, die nie öffentlich wurden."
Epstein, der 2019 im Gefängnis Selbstmord begangen hat, soll laut "Entitled" über Prinz Andrew gesagt haben: "Wir sind beide notorisch sexsüchtig. Er ist der einzige Mensch, den ich kenne, der noch mehr davon besessen ist als ich."
(VOL.AT)