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Pudern in Wien: Im Gespräch mit einer Sexworkerin

Laufhäuser durften in Österreich mit 1. Juli wieder aufsperren.
Laufhäuser durften in Österreich mit 1. Juli wieder aufsperren. ©APA/AFP/JENS SCHLUETER
Während der Coronazeit waren die Laufhäuser geschlossen, seit 1. Juli dürfen Sie wieder aufmachen. VIENNA.at hat mit einer Sexworkerin über ihre Arbeit, aber auch über ihr Privatleben gesprochen.

Fanny Kant geht gerne zur Arbeit, wenn es die Coronakrise denn zulässt. Sie mag die Leute, die Freiheiten, die der Job mit sich bringt und auch das Gehalt stimmt. Frau Kant ist Sexworkerin in Wien, seit „mehreren Jahren 29“ und bereits seit rund 20 Jahren im Geschäft. Der Job, sagt sie, hat Aufs und Abs wie jeder andere Job auch. Sie sei jedoch gut darin - und was man besonders gut kann, das soll man schließlich nicht gratis machen.

Keine typischen Machos

In ihren 20 Jahren als Sexworkerin hat sich Kant einen treuen Kundenstamm geschaffen. Ihre Kunden kann sie dabei nicht einem Typ zuordnen: "Es ist wie im U-Bahnwaggon. Da ist alles dabei, vom 18-Jährigen bis hin zum Senior." Der typische Macho zählt jedoch nicht zu ihren Kunden. "Die meisten sind erst einmal nervös und wollen das mit ihren Sprüchen überdecken."

Natürlich hätte sich der eine oder andere auch schon in sie verliebt, berufliches und privates hält sie jedoch strikt getrennt. „Was meine Kunden verstehen müssen, ist, dass ich privat nicht im Lederkorsett und in hochhackigen Schuhen herumlaufe. Da liege ich eher in meinem Pyjama auf der Couch.

Beziehung und Arbeit: Schwierig, aber möglich

Eine Beziehung und ihre Arbeit schließen sich zwar nicht aus, es ist aber kompliziert. „Natürlich spielt Eifersucht eine Rolle“, mein Kant. „Aber wozu soll ich fremdgehen? Wegen dem Sex? Wegen einem Spritzer in der Disco?“ Sexworker seien mitunter die treuesten Freundinnen die es gibt.

Wenn ihr mehr über die Arbeit einer Sexworkerin wissen wollt, wie prüde die Wiener früher waren und was sind in den letzten 20 Jahren verändert hat, dann hört euch die Folge unseres "Heast, OIDA!"-Podcasts an.

(red)

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