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Psychologe: Gewaltspiele machen nachweislich aggressiver

Forscher: Gewaltspiele haben negative Auswirkungen
Forscher: Gewaltspiele haben negative Auswirkungen ©bilderbox.at
Gewalt-Videospiele machen Kinder nachweislich aggressiver. Das will der US-Psychologe Craig Anderson von der Iowa State University in einer aktuellen Studie eindeutig bewiesen haben, wie ScienceDaily berichtet.

Anderson, der sich schon seit Jahren mit den Auswirkungen von Gewaltspielen auf das jugendliche Verhalten beschäftigt, analysierte 130 verschiedene Forschungsarbeiten zu dem Thema, die weltweit durchgeführt wurden. Daraus soll deutlich hervorgehen, dass das Spielen von Gewaltgames tendenziell zu mehr Aggressivität führt und Kinder – unabhängig von Alter, Geschlecht oder kulturellem Hintergrund – abstumpfen lässt.

Aggressives Verhalten steigt
Die Studie, die in der Märzausgabe des Psychological Bulletin der American Psychological Association veröffentlicht wurde, kommt zu dem Schluss, dass gewalthaltige Games einen Risikofaktor für die Steigerung von aggressiven Gedanken und Handlungen darstellen. “Wir können jetzt mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass unabhängig von Untersuchungsmethoden und kulturellen Unterschieden dieselben Effekte entstehen”, sagt Anderson.

Soziales Verhalten vermindert
Soziales Verhalten werde durch die Spiele vermindert, außerdem zeigten sich kurzfristige als auch langfristige Auswirkungen auf die Kinder und Jugendlichen. Es gehe dabei zwar nicht zwangsläufig um dramatische Effekte, aber “die Effekte sind nachweisbar. Diese Spiele sind ein Risikofaktor für künftige Aggressionen”, so Anderson.

“Wie machen wir es Eltern einfacher?”
Laut der Analyse ziehen sich die Folgen von Gewalt-Videospielen durch alle Kulturkreise, beide Geschlechter und alle Altersgruppen. Die Forscher schließen daraus, dass die Studie wichtige Impulse für eine öffentliche Debatte liefern könnte. “Es ist Zeit, sich von der Frage zu verabschieden, ob es Auswirkungen gibt”, meint Anderson. Diese Frage sei ausreichend beantwortet worden. Es gehe nun darum, konstruktivere Fragen zu stellen. “Wie machen wir es Eltern einfacher – innerhalb der kulturellen und gesetzlichen Grenzen – den Kids eine gesündere Kindheit zu ermöglichen”, so der Psychologie-Professor weiter.

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