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Prozessstart rund um Wiener Bandenkrieg im Jänner

Der Große Schwurgerichtssaal ist wegen Umbauarbeiten gesperrt - die Verhandlungen werden aufgesplittet.
Der Große Schwurgerichtssaal ist wegen Umbauarbeiten gesperrt - die Verhandlungen werden aufgesplittet. ©APA/TOBIAS STEINMAURER
Im Jänner 2026 beginnt der Prozess gegen 24 junge Männer, die im Juli 2024 an einer schweren Massenschlägerei in Wien-Meidling beteiligt gewesen sein sollen. Ihnen wird unter anderem absichtliche Körperverletzung in einem ethnisch motivierten Konflikt vorgeworfen.
Anklage eingebracht
Teilerfolg durch Fotos
Bandenkrieg in Wien

In den im Sommer 2024 in Wien mit Waffen ausgetragenen ethnisch motivierten Auseinandersetzungen zwischen gebürtigen Tschetschenen auf der einen und jungen Syrern bzw. arabischstämmigen Männern auf der anderen Seite startet der nächste Prozess im Jänner. An fünf Verhandlungstagen - Start ist am 8. Jänner - müssen sich 24 Männer im Alter von 17 bis 25 Jahren wegen absichtlich schwerer Körperverletzung und schwerer gemeinschaftlicher Gewalt verantworten.

Massenschlägerei in Wien-Meidling

Prozessgegenständlich ist eine Massenschlägerei nahe des Bahnhofs Meidling am 7. Juli 2024. Als Schlüsselfigur für den Wiener Bandenkrieg gilt ein 25-jähriger Tschetschene, der sich mit anderen in Wien lebenden Tschetschenen zusammenschloss und laut Anklage in feindseliger Haltung gegenüber Syrern stand, die sie als "505er" bzw. "515er" bezeichneten. Die Zahl leitet sich von einer alten Postleitzahl eines syrischen Gebietes ab.

Öffentlicher Aufruf zur Gewalt gegen Syrer

Über seinen Telegram-Account tauschte sich der Tschetschene mit den anderen Mitgliedern über mögliche Angriffspläne aus. Einer wurde für den Julitag ausgemacht. Auf Instagram lud der 25-Jährige sogar für alle öffentlich einsehbar zu dieser "Konferenz" ein, die sich laut Anklage mit dem Ausschalten der syrischen Gruppe beschäftigen solle.

Die Opfer wurden nach vorheriger Absprache verfolgt und mit Waffen - Stöcke, Schläger, Messer und Hämmer - attackiert worden sein sollen. Am Ende trugen fünf Männer zum Teil schwere Verletzungen davon, etwa Stichverletzungen oder Brüche durch die schweren Schläge.

Nicht genug Platz für alle Angeklagten

Verhandlungen finden neben dem 8. Jänner auch am 9., 13., 14. und 21. Jänner statt, gab Gerichtssprecherin Christina Salzborn bekannt. Aufgrund dessen, dass im Wiener Straflandesgericht wegen des Umbaus der Große Schwurgerichtssaal geschlossen ist, muss die Verhandlung in einem kleineren Saal stattfinden. Deshalb sind mehr Verhandlungstage geplant, weil aufgrund der Menge an Angeklagten und deren Verteidiger kein Platz ist. Aus logistischen Gründen sei die Ausscheidung von Angeklagten vorgesehen, sagte Salzborn.

Verbindungen zu Taylor-Swift-Attentäter

Zwei Beschuldigte haben ein gewisses Naheverhältnis zu Beran A., der Anfang August 2024 einen Terror-Anschlag auf ein geplantes Konzert von Taylor Swift im Wiener Ernst-Happel-Stadion geplant haben soll. Der 25-jährige Tschetschene soll mit ihm eng verbunden gewesen sein. Ein weiterer Angeklagter, ein 18-jähriger Österreicher, gilt als Anhänger der radikal-islamistischen Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) und war ebenfalls mit Beran A. bekannt.

(APA/Red)

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