AA

Prozess um Mord an Schwiegermutter wird am Mittwoch fortgesetzt

Am Dienstag musste sich der 32-jährige Angeklagte am Wiener Landesgericht wegen Mordes und versuchten Mordes verantworten. Der Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt.
Beginn des Mordprozesses
Schreckliche Szenen haben sich im August des Vorjahres in Wien-Währing abgespielt: Ein nunmehr 32-Jähriger hatte vor den Augen der gemeinsamen Kinder versucht, seine Ex-Frau zu erstechen. Während diese knapp mit dem Leben davonkam, starb die Schwiegermutter ein Monat später wegen des Versuchs, ihre Tochter zu retten.

Gedächtnislücken bei Mordversuch

Bei seiner Aussage wurde der 32-Jährige von Gedächtnislücken geplagt, insbesondere zu jenen Momenten, die für ihn kritisch sein könnten – vor allem bei der Tötung seiner Ex-Schwiegermutter. Das Motiv für seine Tat sei die Angst gewesen, seine Kinder nicht mehr sehen zu dürfen. Das Messer habe er nur eingesteckt, um sie einzuschüchtern.
 
Ob er eine derartige Bedrohung als taugliches Mittel erachte, seine Ex-Frau zu überzeugen, wollte die Staatsanwältin wissen? “Ja”, meinte der Angeklagte. Auch sonst versuchte er sein Vorgehen in einem nicht allzu ungünstigen Licht dazustellen: So wäre er, als ihn seine Schwiegermutter von hinten “angegriffen” hätte, gemeinsam mit ihr die Stiegen heruntergefallen. Wie diese zu den mehrfachen Messerstichen kam, wüsste er nicht. Dass seine eigene Tochter berichtet hatte, der Papa hätte “der Oma ein Messer in den Bauch gesteckt und dann damit gewackelt“, erklärte sich der 32-Jährige damit, diese habe das auswendig gelernt.

Angeklagter legte kurz nach der Tat “Beichte” ab

Nicht erinnern konnte oder wollte er sich auch nicht an seine “Lebensbeichte”, wie es ein Beamter nannte, die er unmittelbar nach der Tat gegenüber der Polizei und dem Krankenhauspersonal abgelegt hatte. Diesen hatte er geschildert, er hätte schon vorher den Plan gefasst, seine Frau zu töten. Dafür habe er das Messer eingesteckt und sofort auf sein Opfer eingestochen. Er erkundigte sich auch, ob seine Frau tot sei. Als die Schwester nachgefragt hatte und berichtete, diese würde überleben, war er enttäuscht.

Obwohl auf der Zeugenliste geführt, wurde die Ex-Frau am Dienstagnachmittag nicht gehört. Ihre Aussagen wurden ebenso wie jene der Kinder auf Video aufgezeichnet und werden am Mittwoch vorgespielt. Die Plädoyers und das Urteil sind laut Gerstberger für Montagnachmittag (30. Mai) geplant. (APA/Redaktion)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Wien - 18. Bezirk
  • Prozess um Mord an Schwiegermutter wird am Mittwoch fortgesetzt
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen