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Prozess um Fünffachmord: "Er hat sie übel zugerichtet"

Im bis auf den letzten Platz gefüllten Großen Schwurgerichtssaal hat am Donnerstag im Wiener Straflandesgericht der Prozess gegen den 39-jährigen Reinhard St. begonnen, der am 13. Mai in Wien-Hietzing seine Ehefrau und seine siebenjährige Tochter, im Anschluss in Ansfelden seine Eltern und abschließend in Linz seinen Schwiegervater jeweils mit einer Axt zu Tode brachte. Bilder  | Video: Prozessauftakt  

Staatsanwalt Michael Radasztics kündigte den Geschworenen in seinem Einleitungsvortrag belastende Details an, “die alles andere als lustig sind”. “Keines der Opfer wurde mit weniger als 13 Axthieben getroffen”, betonte der Ankläger. Speziell seine Mutter habe der Angeklagte “ganz übel zugerichtet”. Auf den Tatortfotos der Polizei wären “praktisch keine Gesichtszüge mehr erkennbar”. Bei seiner Tochter wiederum habe der 39-Jährige “versucht, ihr mit einem Fuchsschwanz den Kopf abzuschneiden”. Das alles sei “grauenvoll anzuschauen”.

Neben der “besonderen Brutalität” verwies Radasztics auf die “Kaltblütigkeit” des Angeklagten. Während Frau und Tochter in ihrem Blut lagen, hätte dieser “in aller Seelenruhe telefoniert” und seine Frau bei deren Arbeitgeber krankgemeldet. Danach habe er sich “in aller Gemütsruhe geduscht”. Nachdem Reinhard St. in Linz mit dem Schwiegervater sein fünftes Opfer ums Leben gebracht hatte, sei er zurück nach Ansfelden gefahren: “Er hat sich in ein Bordell begeben und dort vergnügt.”

Eine weitere Prostituierte habe er später am Straßenstrich in Wien angesprochen und, ehe er sich der Polizei stellte, mit dieser ebenfalls Geschlechtsverkehr praktiziert. “Das ist etwas, was ich nicht verstehen kann und nicht verstehen will”, bemerkte der Staatsanwalt. Von den Geschworenen verlangte Radasztics eine”faire und gerechte Urteilsfindung”.

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