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Prozess: Nebenbuhlerin mit Säure überschüttet

Im Wiener Straflandesgericht ist am Mittwoch der Prozess gegen eine 30-jährige Frau fortgesetzt worden, die aus Rache die Liebhaberin ihres Ehemannes in Bosnien in ihr Auto gelockt, entführt, in einem Waldstück mit Säure überschüttet und zu töten versucht haben soll.
Der inkriminierte Vorfall spielte sich bereits am 14. April 2005 ab und wird auf Ersuchen der bosnischen Behörden seit Mitte Juni 2009 von einem Wiener Schwurgericht behandelt, da die Angeklagte österreichische Staatsbürgerin ist. Das Urteil soll morgen, Donnerstag, fallen.

Die Frau soll der verhassten Rivalin mit Hilfe ihres Cousins eine Falle gestellt haben. Unter der Vorgabe, ihr einen regulären Job in Österreich beschaffen zu können, vereinbarte der Mann mit der 26-Jährigen ein Treffen im nördlichen Bosnien. Als sich die ahnungslose Frau ins Auto setzte, erwartete sie im Fonds die notdürftig mit Hut und Sonnenbrille getarnte Angeklagte.

Das Opfer wurde der Anklage zufolge in einem abgelegenen Wald malträtiert und schließlich mit dem Auto überfahren. Ein Soldat fand zufällig die lebensgefährlich verletzte Frau am nächsten Morgen.

Die Angeklagte hatte beim Prozessauftakt betont, sie sei zwar “zornig” auf ihre Widersacherin gewesen, habe dieser aber nicht nach dem Leben getrachtet. Sie habe ihr auch nicht Säure eingeflößt und sie damit überschüttet. Das habe ihr Cousin gemacht. Dieser habe die Frau auch mit dem Auto überfahren. Bei dieser Verantwortung blieb sie auch am zweiten Verhandlungstag.

Der Cousin ist im Juli 2006 vom Kreisgericht Banja Luka wegen Mitwirkung am versuchten Mord zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Er wurde nun im verfahren gegen die mutmaßliche Haupttäterin als Zeuge einvernommen.

“Es war wirklich ein Unfall”, behauptete der Cousin der angeklagten Frau, die sich wegen versuchten Mordes an ihrer Nebenbuhlerin vor einem Wiener Schwurgericht zu verantworten hat. Er habe dem Opfer, mit dem man etwas besprechen habe wollen, “irrtümlich” eine Flasche zugeworfen, als diese etwas trinken wollte, und nicht gewusst, dass sich darin ein WC-Reiniger befand.

Die Frau habe aus der Flasche getrunken und sich selbst verätzt, als sie die Flüssigkeit ausspuckte, behauptete der Mann. Dann sei sie schreiend davongelaufen. Er sei ihr “nachgefahren” und habe sie dabei zu Boden gestoßen. “Es war unabsichtlich”, so der 53-Jährige.

Die Verhandlung soll am Donnerstag zu Ende gehen.

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