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Protestsongcontest 2024: Finalisten stehen fest

Im Wiener Rabenhof Theater steigt das Finale des Protestsongcontests.
Im Wiener Rabenhof Theater steigt das Finale des Protestsongcontests. ©APA/HERBERT PFARRHOFER (Symbolbild)
Rechtsruck, Inflation, Gewalt gegen Frauen, Klimakrise und Besserwisser - beim Protestsongcontest am Montag um 20 Uhr im Rabenhof Theater in Wien werden diese vielfältigen Themen besungen.
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Die Songs der zehn Finalisten beim Protestsongcontest 2024 berühren jedoch nicht die Kriege in der Ukraine und Gaza. Die Moderation übernimmt erneut Michael Ostrowski. Das Publikum hat die Möglichkeit, als siebtes Jurymitglied durch Online-Abstimmung ihre Favoriten zu unterstützen.

Songs bei Protestsongcontest 2024 gegen Rechtsruck, Patriarchat und Teuerung

Schwesta Ebra widmet sich in ihrem Lied "0171719" dem Thema Gewalt an Frauen, das die Nummer des 24-Stunden-Frauennotrufs ist. "Nein heißt Nein. Kannst du's nicht verstehen, soll ich's buchstabieren?", fragt sich die Musikerin zu HipHop-Sounds. Delilah greift in ihrem Lied "Hab keine Angst" auf Klavierklänge zurück, um das Patriarchat symbolisch zu überwinden. Anja Thaler wiederum teilt ihre Sorge vor der Klimakrise in ihrem Lied "Später (ist zu spät)", das von E-Gitarre und satten Beats begleitet wird. Sie sicherte sich die Wildcard für das Finale, die von der FM4-Community vergeben wurde.

Laura Brauns Werk "Nullsummenspiel" thematisiert die scheinbare Chancengleichheit, während die Band Kreiml, Fate & Alligatorman in ihrem Song "Eins Vierzig" unter anderem Karl Nehammers (ÖVP) kontroverse Aussage kritisiert. Der Bundeskanzler hatte in einem Video die Behauptung in Zweifel gezogen, dass Kinder in Österreich aufgrund von Armut keine warme Mahlzeit erhalten und stattdessen auf einen günstigen McDonalds-Burger verwiesen. Die Rapper reagieren mit einem sarkastischen Kommentar und geben zugleich einen Tipp für alle, die sich die hohe Miete nicht leisten können: "Kauf dir ein Haus."

Low Life Rich Kids widmet ihren Protestsong der "Anti-Woke-Generation" und äußert Kritik an teuren Autos, einem Tempolimit von 130 km/h und der Boomer-Generation, die angeblich die Welt weiterhin ruiniert. In ihrem Lied "Es wird wieder passieren" warnt Raimbuck vor einem zunehmenden Rechtsruck in einem Land, in dem behauptet wird, dass niemand Hetze erkennen würde. Im beschwingten Song "Gredt wird vü" fordern beda mit palme die Besserwisser dazu auf, einfach mal den Mund zu halten, während Lisa Jäger mit Gitarren- und Klavierarrangement in ihrem Lied "Voll okay" eine positive Botschaft an ihre Zuhörer vermittelt. Das Finale wird von eff eff mit "Alles da" abgerundet, wobei die Band sich darüber wundert, was man hierzulande alles haben kann, wenn man das richtige Geld mitbringt.

Protestsongcontest 2024 live auf FM4 und zeitversetzt auf ORF III

Eine Jury entscheidet über die Gewinnerin oder den Gewinner. Die Jury besteht aus Aktivistin Hanna Simons, Musiker Herwig Zamernik ("Fuzzman"), FM4-Redakteurin Alica Ouschan, Alkbottle-Sänger Roman Gregory, Comedian und DJ Lionel Koller ("Wurstaufschnitt") sowie der Gewinnerin des Protestsongcontests 2019, Sigrid Horn. Das Publikum im Rabenhof und die Zuschauer vor den Empfangsgeräten können per Onlinevoting mitentscheiden. Der Sender FM4 überträgt die Veranstaltung live, zudem gibt es einen Videostream. Auch ORF III bringt den Protestsongcontest zum ersten Mal seit 2015 wieder ins Programm. Der Kulturspartenkanal zeigt die Veranstaltung zeitversetzt ab 22.40 Uhr.

(APA/Red)

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