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Prostituiertenmord: Verdächtiger schweigt

Als echter Steher hat sich bisher der Verdächtige erwiesen, den Wiener Ermittler in der Nacht auf Montag nach dem Prostituiertenmord in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus festgenommen haben. In der ersten Einvernahme war dem 41-jährigen Serben nicht viel zu entlocken, sagte Polizeisprecher Roman Hahslinger am Dienstag zur APA.
Verdächtiger festgenommen
Bilder vom Tatort

Und es war durchaus fraglich, dass er bei der zweiten Gesprächsrunde mit der Polizei, die für Dienstag anberaumt war, etwas mehr von sich geben würde. Die Hoffnung der Kriminalisten ruhte damit einmal mehr auf dem Sachbeweis DNA.

“Er sagt nichts außer, dass er es nicht war”, so Hahslinger. Die Auswertung der DNA-Spuren war am Dienstag zunächst nicht abgeschlossen. Trotz des Versuchs, die Wohnung in der Gebrüder Lang Gasse 15 anzuzünden, in der die 22-jährige slowakische Prostituierte umgebracht worden war, fanden die Ermittler einige Spuren, die vom Täter stammen könnten. Von ihrer Auswertung erhofften sich die Polizisten nun Aufschlüsse, ob der 41-Jährige als Täter infrage kommt.

Die Zeit drängte allerdings bereits: In der Nacht auf Mittwoch muss entschieden sein, ob der Verdächtige in das Landesgericht eingeliefert oder freigelassen wird. Ein Motiv könnte der Mann jedenfalls gehabt haben: In den Hinweisen aus dem Umfeld des Opfers, welche die Ermittler zu dem 41-Jährigen geführt hatten, war von Disputen um Geld die Rede. Der Bekannte der 22-Jährigen, der möglicherweise auch einer ihrer Kunden war, soll dem Opfer Geld geliehen, aber nicht zurückbekommen haben.

Eine offene Frage war am Dienstag weiterhin, wo sich der Freund der Ermordeten aufhält. Er ist seit der Bluttat verschollen. Nicht zuletzt deshalb fiel der Verdacht zunächst auf ihn. Mittlerweile befürchtet die Exekutive aber, dass auch er einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein könnte. Oder er setzte sich ab – ob wegen des Mordes oder wegen anderer Dinge, die er lieber verborgen wissen würde.

Die 22-jährige slowakische Prostituierte war am Freitag in ihrer Wohnung in der Gebrüder Lang Gasse 15 erstochen aufgefunden worden. Der Körper der Slowakin wies mehrere Stich- und Schnittverletzungen auf. Schlussendlich war ein Stich ins Herz tödlich. Nach dem Mord wurde in der Wohnung an mehreren Stellen Feuer gelegt. Gefunden wurde die Tote von zwei Bekannten, die sie besuchen wollten. Die Frau war legal als Prostituierte gemeldet und dürfte in den Räumlichkeiten ihrer Tätigkeit nachgegangen sein.

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