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Programm der Volksoper 2013/2014: Blutiger Auftakt mit Sweeney Todd

Die Volksoper hat das Programm für die kommende Saison vorgestellt.
Die Volksoper hat das Programm für die kommende Saison vorgestellt. ©Wikimedia Commons/ Johannes Bättig
Für die kommende Saison hat die Wiener Volksoper einige Neuerungen geplant. Den Auftakt am 14. September macht Stephen Sondheims blutrünstiges Musical über den Serienmörder "Sweeny Todd". Außerdem stehen vier szenische Opernpremieren, zwei Opernwiederaufnahmen, je zwei Operetten- und Ballettpremieren und eine Musicalwiederaufnahme auf dem Programm.

Ein blutiger Auftakt, eine neuer Spielstandort und ein neues Konzept für die Programmhefte: In der Wiener Volksoper stehen in der kommenden Saison Innovationen ins Haus. Den Auftakt am 14. September macht Stephen Sondheims blutrünstiges Musical über den Serienmörder “Sweeny Todd”. “Wenn ich das bringe, ist das meine letzte Spielzeit an der Volksoper”, sei sein erster Gedanke gewesen, so Meyer. Er habe sich von der Qualität des Stückes jedoch überzeugen lassen. Das Prinzip “Nur über meine Leiche” gilt aber weiterhin, spielt Meyer selbst doch eines der Opfer. Und in Anlehnung an die bevorzugte Methode der Leichenbeseitung in “Sweeny Todd” kooperiert man mit dem Pastetenhersteller Hink, der eine Sonderedition auf den Markt bringen wird.

Opern in der kommenden Saison

Im Opernbereich huldigt man im November noch rechtzeitig einem der Jahresjubilare, Giuseppe Verdi, dessen “Trovatore” ungewohnter Weise im italienischen Original gespielt wird, da die Inszenierung als Koproduktion aus Bonn übernommen wird. “Das bedeutet nicht, dass ab sofort sämtliche Opern in Originalsprache gespielt werden”, beruhigte Meyer Fans der deutschen Übersetzung. Etwas verspätet kommt mit Benjamin Britten ein weiterer Jubilar des heurigen Jahres zu Ehren, wenn im Februar 2014 “Albert Herring” als Koproduktion mit dem Tiroler Landestheater gezeigt wird. Wie zum Abschied von Innsbruck im Vorjahr, inszeniert mit ihrem Volksopernregiedebüt auch in Wien die einstige Landestheaterintendantin Brigitte Fassbaender.

Eine Neuerung stellt auch die Premiere der Neufassung von “Erwin, das Naturtalent” von Mike Svoboda da. Die Oper wird als Kooperation mit dem neuen Spielort der Wiener Sängerknaben, dem MuTh, im Augarten verstaltet. Das kleine Haus sei ideal für Stücke, für welche die Volksoper zu groß sei, so Meyer, der unterstrich, dass “Erwin, das Naturtalent” nicht in Niederösterreich, sondern in der Südsee spiele.

Ansonsten lässt man im Opernbereich im Mai 2014, exakt 200 Jahre nach der Uraufführung Ludwig van Beethovens “Fidelio” erklingen und würdigt Richard Strauss’ 150. Geburtstag im Juni mit der konzertanten Aufführung seines selten gespielten Zweitwerks “Feuersnot”. Auch eine der Wiederaufnahmen, Puccinis “Turandot” in der Inszenierung von Renaud Doucet und Andre Barbe aus 2006, birgt am 28. Februar Bemerkenswertes, wenn der amerikanische Startenor Neil Shicoff sein Rollendebüt als Calaf gibt.

Operetten in der Wiener Volksoper

“Eine Nacht in Venedig” von Johann Strauß wird als sechste Neuinszenierung seit der Uraufführung noch im Dezember gegeben und auch mit “Gräfin Mariza” von Emmerich Kalman lässt man im März die Hausstärke Operette zu Ehren kommen. Im Tanzbereich wird man nach dem blutigen “Sweeny Todd”-Auftakt am 19. Oktober mit “Märchenwelt Ballett” tänzerische Zaubergefilde zu Ehren kommen lassen, während im April 2014 Ashley Page sich choreografisch Schnitzlers “Reigen” annimmt.

Neue Programmhefte und App

Auch technisch wolle man neue Wege beschreiten, um diejenigen zu erreichen, die noch nicht ans Haus gebunden seien, betonte der kaufmännische Geschäftsführer Christoph Ladstätter. So bietet man künftig eine App für Smartphones oder Tablets an, die nicht nur das Jahresprogramm digitalisiert enthält. Mit 40 Clips liefert man Zusatzinformationen zur gedruckten Ausgabe. Vor allem sollen künftig aber die jeweiligen Programmhefte für 89 Cent – ebenfalls durch Zusatzangebote aufgewertet – herunterladbar sein.

Die Auslastung konnte dabei gesteigert werden. Lag diese 2011/12 bei 80,48 Prozent, halte man derzeit bei 83,5 Prozent, so Ladstätter. Zugleich werde man mit der neuen Saison nach vier Jahren die Kartenpreise wieder erhöhen: “Wir passen die Preise genau der Inflation an.” So erhöht sich mit 1. September die teuerste Kategorie von derzeit 80 auf 86 Euro. Die Abonnementpreise blieben hingegen stabil. (APA)

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