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Professionelle Rettung im Wasser

Bei Brian Preissegger (29), Leo Bösch (15) und Katharina Maier (22) von der Wasserrettung Dornbirn sitzt jeder Griff.
Bei Brian Preissegger (29), Leo Bösch (15) und Katharina Maier (22) von der Wasserrettung Dornbirn sitzt jeder Griff. ©bvs
Die Wasserrettung Dornbirn trainiert wöchentlich, um im Ernstfall schnell helfen zu können.
Professionelle Rettung im Wasser

Dornbirn „Unser Credo lautet: Jeden Nichtschwimmer zum Schwimmer und jeden Schwimmer zum Rettungsschwimmer ausbilden“, erklärt Brian Preissegger (29) Trainer und stellvertretender Einsatzleiter der Wasserrettung Dornbirn. Wie wichtig es ist, die richtige Technik in einer Notsituation anzuwenden, wissen die Rettungsschwimmer Preissegger, Katharina Maier (22) und Leo Bösch (15) aus Lustenau nur zu gut. „Wir haben immer unsere Tauchflossen, Schnorchel und Tauchmaske dabei“, erklärt die Lustenauerin Katharina Maier. „So können wir schnell zum Verunglückten schwimmen und wenn nötig bis zu sieben Meter ohne Sauerstoffflasche tauchen.“

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Schnelligkeit rettet Leben

Bei Rettungseinsätzen im Wasser zählt jede Minute. „Nach vier Minuten ohne Sauerstoff sind bereits bleibende Schäden bei der verunglückten Person vorhanden“, erklärt Preissegger (29). Doch auch die Wassertemperatur, das Alter, das Geschlecht und eben auch die Tagesverfassung des Verunglückten hängen vom Ausgang des Einsatzes ab. „Wir tragen ständig unseren Piepser. Der klassische Einsatz zu dem wir gerufen werden, sind liegengelassene Kleidungsstücke am Uferrand“, erklärt er. Glücklicherweise sind dies häufig Fehlalarme. Dennoch haben die meisten aktiven Rettungsschwimmer bereits verstorbene Personen aus dem Wasser bergen müssen. „Diesen Moment vergisst man nicht mehr. Wichtig ist, dass wir danach darüber sprechen“, so Maier. Denn nur ohne Angst können sie schnell Leben retten.

Vielseitiger Einsatz

Insgesamt 80 aktive Mitglieder verzeichnet die Dornbirner Wasserrettung, die für Dornbirn, Lustenau und Schwarzach zuständig ist. Vor allem in der Badezeit zwischen Mai und September haben die Rettungsschwimmer Hauptsaison. „Wir unterstützen die Bademeister im Waldbad Enz und im Stadtbad, geben Schwimmkurse und sind im Einsatz, wenn man uns braucht“, so Preissegger. Bei dem vor kurzem eintretenden Hochwasser rückten sie zur Rettung des Mannes im Rhein aus, kontrollierten vom Wasser eingeschlossene Autos und evakuierten eine Hochzeitsgesellschaft, die vom Wasser eingeschlossen war. „Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen und es ist keine Person zu Schaden gekommen“, so Preissegger.

Ein Sport, der zusammenschweißt

Das Rettungsschwimmen hat sich zu einem Sport entwickelt. „Bei der Wasserrettung gibt es eine große sportliche Vielfalt. Wir dürfen bei allen Einsatzübungen dabei sein“, sagt Leo Bösch (15) stolz. Er ist bereits Jugendstaatsmeister und freut sich auf die Zeit, wenn er volljährig ist. Dann darf auch er Rettungen durchführen. „Bei den Einsätzen im Wasser vertrauen wir uns gegenseitig unser Leben an. Da muss jeder Griff sitzen“, betont Maier. Die Rettungsschwimmer trainieren hart dafür, im Ernstfall helfen zu können. Katharina Maier macht dies achtmal wöchentlich und nimmt sogar an den Lifesaving-Weltmeisterschaften in Riccione (Italien) Ende September teil. „Eine Medaille dürfte sich auf alle Fälle ausgehen“, sagt sie mit einem Augenzwinkern. Die Leidenschaft fürs Wasser und die Freude anderen Menschen zu helfen sind dafür die besten Voraussetzungen. Bvs

Wasserrettung Dornbirn

80 aktive Mitglieder

Zuständigkeitsbereich: Dornbirn, Lustenau und Schwarzach

20 ausgebildete Taucher

Enge Zusammenarbeit mit Feuerwehr, Rettung und Polizei

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