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Pro und Contra Smart Meter: Das spricht für und gegen die neuen digitalen Stromzähler

"Stop Smart Meter" spricht sich gegen die neuen Stromzähler aus. Die illwerke vkw sehen die Gegenargumente der Initiative hingegen kritisch und sind um höchste Sicherheit bemüht.
Initiative gegen Smart Meter
Neue Stromzähler verpflichtend

Aufgrund einer EU-Verordnung müssen auch in Vorarlberg bis 2022 alle Stromzähler durch neue digitale Versionen, sogenannte Smart Meter ersetzt werden. Bereits seit Bekanntwerden dieser Umstellung spalten sich die Meinungen zum Thema Smart Meter. Die Initiative "Stop Smart Meter", die auch in Vorarlberg aktiv ist, spricht sich gegen die Umstellung auf neue Zähler aus und hat dazu auch eine Petition gestartet.

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Aufklären statt aufhalten

"Es geht nicht darum, das Smart Meter aufzuhalten", sagt Dietmar Hohn, Mitglied der Initiative in Vorarlberg, im Gespräch mit VOL.AT. Eher gehe es darum, darüber aufzuklären und sowohl Vor- als auch Nachteile aufzuzeigen. Ziel sei es, den Endverbraucher soweit aufzuklären, dass er schlussendlich selbst entscheiden könne. Drei Punkte stört die Initiative "Stop Smart Meter" besonders:

  • Ökologie
  • Strahlenschutz
  • Nicht freiwillige Bestrahlung und Datenschutz

"Wir leben in Zeiten von Klimaschutz und von Umweltschutz", erklärt Hohn. Dazu passe nicht, dass tadellos funktionierende Stromzähler zu Elektroschrott erklärt werden, obwohl sie noch über Jahrzehnte hinweg einsatzbereit wären. "Die Alternative wäre, man würde den Stromzähler gegen einen Smart Meter austauschen, wenn er defekt ist", schlägt der Wolfurter vor.

"Was tun die mit diesen Daten?"

Was die Strahlenbelastung angehe spreche der Geschäftsführer der VKW von einem Vergleichswert von einer SMS pro Tag. Allerdings werde hier laut Hohn nicht erwähnt, dass jeder Zähler auch als Repeater funktioniere, sprich nur eine gewisse Reichweite habe und die Daten im Netzwerk weiterleite. "Wir haben hier deutlich mehr elektromagnetische Strahlung als im ersten Moment behauptet", ist Hohn überzeugt. Auch in Sachen Datenschutz sieht das Mitglied der Initiative die neuen Stromzähler eher kritisch. "Es ist einfach so, dass ich anhand von Verbrauchsdaten herausfinden kann wie jemand lebt", erklärt er im VOL.AT-Gespräch. Hier stellen sich Hohn folgende Fragen: "Was tun die mit diesen Daten? Warum ist das notwendig?"

Voraussetzung für Energiezukunft

Von Seiten der illwerke vkw wird die Entscheidung zur Umstellung begrüßt. Die neuen Smart Meter seien eine Voraussetzung für die Energiezukunft und unbedingt notwendig für eine Energiewende, erklärt Andreas Neuhauser, Sprecher der illwerke wkw im VOL.AT-Interview. Zudem hätten die neuen Zähler viele Vorteile. Sie übermitteln etwa den Stromverbrauch zeitnah und direkt an den Netzbetreiber. Auch ist die Aufzeichnung detaillierter und mit weniger Mehraufwand verbunden.

Höchstmögliches Sicherheitslevel

Die Argumente der Initiative gegen die neuen Stromzähler sieht man hingegen kritisch. Man mache sich zwar ähnliche Gedanken, was etwa die Datensicherheit angehe, aber die Sorgen seien dennoch unbegründet. In Punkto Sicherheit sei man auf dem höchstmöglichen Level, ähnlich dem des Online-Bankings, unterwegs. Die Daten werden verschlüsselt und erst beim Anbieter wieder entschlüsselt, so der Sprecher.

Die Strahlung, der man durch die Smart Meter ausgesetzt sei, betrage nicht mehr als die eines Handys, das eine SMS versende, hält Neuhauser fest.

(Red.)

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