Ein indonesischer Olympiasieger in Peking wird mit einem Schlag gleich Milliardär. Das Nationale Olympische Komitee (NOK) des Landes hofft, diesen Betrag gleich zweimal auszahlen zu müssen – allerdings in Rupien. Das sind immerhin noch 70.000 Euro.
Auch in Vietnam, Thailand, Malaysia und auf den Philippinen öffnet “Dagobert Duck” seine mit der Landeswährung gefüllten Tresore. Ein vietnamesischer Olympiasieger erhält 50 Millionen Dong (1.900 Euro), Thailand zahlt 10 Millionen Baht (191.000 Euro), Malaysia wäre die erste Goldmedaille überhaupt eine Million Ringgit (196.000 Euro) wert. Ein Peking-Sieger von den Philippinen bekommt nicht nur fünf Millionen Pesos (72.000), sondern auch Universitätsstipendien, kostenlose Krankenversicherung und eine Zusatzrente.
Mit Sonderleistungen wollen auch andere Länder ihre Medaillengewinner auszeichnen. In Griechenland haben die ohnehin gut Honorierten (190.000/130.000/70.000) Anspruch auf einen Offiziersplatz in der Armee. China will die Einnahmen aus nachfolgenden Werbeverträgen möglicherweise nicht versteuern. Über die Prämie für ihre Athleten schweigen sich die Verantwortlichen noch aus. Die Sportzeitung “Zhongfang Tiyubao” berichtete, dass die Athen-Prämien (18.500/15.000/8.000 Euro) deutlich angehoben werden sollen.
Dies gilt unter anderem auch für Italien, wo das Nationale Olympische Komitee (CONI) pro Medaille 10.000 Euro drauflegt und nun 140.000, 75.000 und 50.000 bietet. Für einen Spanier gibt es 94.000, 48.000 und 30.000 zu verdienen. Offiziell sollen die Prämien in Russland gegenüber Athen auf rund 64.000 Euro für einen Olympiasieg verdoppelt werden. Und ein finanzstarker Förderkreis, darunter Chelsea-Besitzer Roman Abramowitsch, hat angekündigt, dem NOK in Moskau zusätzlich 9,5 Millionen Euro Siegprämie in die Kasse spülen zu wollen.
In Frankreich liegt der Goldpreis bei 50.000 Euro, die anderen klassischen Sportländer hinken hinterher. Das NOK der USA zahlt 25.000 Dollar (16.000 Euro), in Australien gibt es 20.000 australische Dollar (12.000), in Deutschland 15.000 Euro. Briten, Neuseeländer, Schweden und Norweger gehen offiziell ganz leer aus. Sie müssen auf individuelle Sponsoren und Zuwendungen ihre Fachverbände hoffen.
Dagegen sind die Länder des früheren Jugoslawien bereit, für olympischen Ruhm einiges locker zu machen. Ihre Goldprämien: Serbien 60.000, Bosnien-Herzegowina 50.000, Slowenien 40.000 und Kroatien 29.000 Euro. Bulgarien will 70.000 für einen ersten Platz zahlen.